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BeGeistert 18 - Phoenix - 12 bis 13 Januar 2008 Düsseldorf
Artikel von Humdinger - 15. Januar 2008 - Haiku Gazette
Stephan Aßmus erzählt ausführlich von seinen Erfahrungen auf BeGeistert 018 bzw. vom einleitenden Coding Marathon. Aufgrund der Länge fasse ich hier etwas zusammen.
Seitdem sein Notebook gestohlen wurde, hat Stephan keinen Rechner mehr auf dem Haiku ohne Emulation per VMWare laufen will. Seit Änderungen am IDE Stack lief auch auf älteren Rechnern nichts mehr. Dazu kommt noch der nicht unterstützte USB-basierte KVM Umschalter, wodurch Maus und Tastatur ausfallen. In der Hoffnung, dass die zu BeGeistert erwarteten Entwickler helfen könnten, packte Stephan den ganzen Kram zusammen und schleppte ihn mit nach Düsseldorf.
Bei der Jugendherberge angekommen, traf er Ithamar Adema, Axel Dörfler, Michael Lotz und später Marcus Overhagen. Zur allgemeinen Verwunderung waren die Konferenzräume der renovierten Herberge immer noch eine große Baustelle. Es wurde improvisiert und ein Raum im Keller bezogen. Strom, Internet und genügend Platz, zumindest für die Teilnehmer des Coding Events, waren vorhanden. Diese Ironie! Seit Jahren wurde gemutmaßt, dass Axel sein enormes Pensum nur schafft, weil er irgendwo zur Arbeit in den Keller gesperrt ist…
Am Abend kamen noch Paolo Martino aus Italien und François Revol aus Frankreich an. Damit waren die Glorreichen Sieben komplett.
Am Dienstag ging Axel diverse Bugs an, Marcus begann die Arbeit an einem restrukturierten und vereinfachten IDE Stack und Ithamar versuchte seinem und Michael’s Laptop mittels HDA Treiber Töne zu entlocken. François beschäftigte sich mit unterschiedlichen Dingen, zumeist jedoch mit seinem m68k Port, während Stephan zusammen mit Michael das Problem mit dem USB KVM Umschalter anschauten.
Der Mittwoch verlief ziemlich ähnlich. Das Frühstücken wurde aufgegeben. Dafür wurde ein Wecker auf 11 Uhr gestellt, um nicht auch noch das Mittagessen zu verpassen…
Es war übrigens auch wunderbar zu sehen, wie die Tester draußen halfen veraltete Bugs aus dem Bugtracker zu entfernen oder wie neue Bugs gleich mit einem entsprechenden Lösungs-Patch geöffent wurden. Stefano Ceccherini steuerte Code bei, gerade so als wäre er mit dabei im Coder-Keller in Düsseldorf.
Am Donnerstag musste in den Korridor umgezogen werden, weil eine andere Gruppe den Raum benötigte…
Dann kam Andrea Anzani aus Italien an und machte sich gleich an Ryan Leavengood’s WebKit Port. Neben dem KVM Switch hackten Michael und Stephan auf den USB Stack und HID-Treiber ein. Dadurch funktioniert der HID-Treiber jetzt besser beim „hot-plugging“, also aus-/einstöpseln im Betrieb, und ist effizienter bei Tastenwiederholungen. Leider stürzt unter BeOS R5 und Zeta das Mouse Device Add-On des original Input Servers beim Entfernen einer USB-Maus ab. Unter Haiku funktioniert’s aber.
Überhaupt wurde der USB-Stack sehr verbessert, darunter EHCI Interrupt Transfer und USB 1.1 Interrupt Transfers über einen USB 2.0 Hub. Nicht nur können so 1.1 Geräte an einem 2.0 Hub betrieben werden, es ist auch nützlich für alle, die auf OHCI warten: Indem man einfach einen USB 2.0 Hub in die Gerätekette zwischenschaltet, arbeiten alle USB 1.1 Geräte über EHCI anstatt dem noch fehlenden OHCI.
Nachdem Ithamar bis auf ein paar ausgemerzte Bugs wenig Glück mit seinem HDA-Treiber auf seinem Laptop hatte, wandte er sich dem CUPS Port zu, an dem er im Rahmen einer Haikuware Bounty arbeitet. Da er auch schon für Zeta an einem CUPS Port gearbeitet hat, weiß er was zu tun ist und was diesmal besser gelöst werden kann. Dabei mussten einige Bugs auf Seiten Haikus gefixt werden, was ja auch sehr positiv ist.
François vergnügte sich mit seinem m68k Port und steuerte einige Anwendungen aus seinem enormen Fundus bei: sein ThemesManager und eine Login-Anwendung für zukünftige Multiuser Unterstützung. Er war es auch, der die Webcam per selbst-entwickelten Treiber für Zeta betrieb. Dafür erweiterte er Haiku’s Codycam um sFTP Uploads.
Axel verfolgte verschiedene Bugs. Um einen BFS-Fehler aufzuspüren, und weil er keinen seriellen Port in seinem neuen Notebook hat, erweiterte er die Debugging-Möglichkeiten im Kernel.
Donnerstagnacht integrierte Ingo seine lange erwarteten Optimierungen der Syscalls. Diese sind jetzt schneller als unter Zeta, etwa auf Höhe von Windows, aber immer noch fast dreimal langsamer als bei Linux. Ein anderer Test zeigt, dass Haiku etwa 80% langsamer als Zeta beim kompilieren von Software ist.
Zu diesem Zeitpunkt funktionierten Stephan’s Maus und Tastatur bereits am KVM Switch und nachdem Marcus hart am verbesserten IDE Manager gearbeitet hat, kam es nun zum ersten Test. Und tatsächlich, es funktionierte auf Anhieb! Keine Timeouts mehr bei Schreibzugriffen! Läuft zur Zeit zwar nur im PIO Modus, aber das ist beim Start von Anwendungen kaum zu spüren. Dank Michael und Marcus hat Stephan nun endlich wieder einen voll einsatzfähigen Entwicklungsrechner!
Am Freitag geschah dann noch etwas Unerwartetes: Gerrit Stratmann von Radio Deutschland Kultur nahm Kontakt auf, um ein kurzes Interview für die Sendung „Breitband“ zu machen. Während Axel und Stephan interviewet wurden, verloren die Batterien im Mikro soviel Saft, dass Axel’s Antworten im rauschen untergingen und das Interview am Sonntag wiederholt werden musste. Ein Glücksfall, da dann neben Axel auch noch Ingo und Michael befragt wurden.
Die Fragen waren gewissenhaft vorbereitet und Gerrit schien sehr gut über Haiku informiert zu sein.
Anhand der Code-Commits wusste er sogar, wann der letzte gestern ins Bett gegangen ist…
Das Interview soll später auch auf der Webseite des Senders verfügbar sein.
Freitagnachmittag kamen dann nach und nach die BeGeistert Besucher an. Erster war Jérôme Duval mit Freundin. Jérôme machte sich sofort an die Arbeit und versuchte einen obskuren Bug in Haiku’s Audio Mixer aufzuspüren, der sich unter BeOS R5 zeigt.
Bas de Lange kam mit dem Fahrrad aus den Niederlanden! Er ist aktiv im Syllable Projekt und wurde zu BeGeistert eingeladen. Wie erwartet passte er perfekt zu BeGeistert. Haiku und Syllable haben viele Gemeinsamkeiten, woraus sich natürlich anregende Gespräche ergaben. Vielleicht kann man sich in Zukunft mit einem Besuch auf einer Syllable Veranstaltung revanchieren…
Charlie Clark, André Meissner und Ralf Schülke organisierten alles so gut es unter den beengten Umständen in der Herberge ging. Freitagabend war die Bude dann aber rappelvoll! Dies trug jedoch eher positiv zur Stimmung bei. 33 Leute haben sich angemeldet und nur Oliver Tappe (GCC, Pe, Beam) konnte leider nicht kommen und wurde vermisst.
Am Samstag standen einige Präsentationen auf dem Programm. Diese mussten zwischen den Mahlzeiten im Speiseraum abgehalten werden und waren daher leider recht knapp bemessen. Nach der traditionellen Ansprache von Charlie begann Stephan mit der Vorstellung von Mindwork, die Firma von Steffen Friedle, ein echter BeOS Veteran, für die Stephan, Axel und Ingo arbeiten. Durch ein kommerzielles Produkt wird hier Haiku Arbeit querfinanziert. Unter anderem entstanden dadurch schon diverse Treiber. Da Steffen, wie Ingo auch, ein großer Java Fan ist wird man bestimmt in Zukunft auch beim OpenJDK Port aktiv werden.
Mindwork’s Produkt ist ein Content Management System mit Medien Bearbeitungs- und Wiedergabemöglichkeiten wie sie als „Info Screens“ an öffentlichen Plätzen eingesetzt werden. Die Software besteht aus mehreren Komponenten. Ein Java-basierter Server verwaltet die verschiedenen Medien und Wiedergabekonfigurationen. Der Rest läuft auf BeOS/Haiku und reicht von Kommandozeilenprogrammen zu ausgewachsenen Medienverarbeitungs- und Wiedergabe-Anwendungen. Diese Bearbeitungssoftware ist für den Haiku User wohl am interessantesten, da diese zu eigenständigen Audio/Video Editoren entwickelt werden können. Dazu ist es nicht mehr weit hin; es fehlen lediglich Features wie schicke Überblendeffekte und Filter.
Nach dieser Präsentation stellte Jan Team Maui’s interessantes CD-Brenn Projekt vor. Jan ist Autor des leistungsfähigen YAB (Yet Another Basic). Das Backend ist das übliche cdrecord bzw. cdrtools. Team Maui’s Umsetzung wird jedoch eine C++ Klasse sein, die den Umgang mit cdrecord so abstrahiert, dass er einfach in jede BeOS/Haiku Anwendung eingebaut werden kann. Als Beweis der Machbarkeit wird es als erstes ein Tracker Add-On geben, das Attribute und Queries benutzt, um Dateisammlungen, die bereits auf CD gebrannt wurden abzuspeichern.
Jan verkündete auch, dass der Sourcecode von JABA, Zeta’s gebundelter Brennsoftware, von dessen Entwickler an Team Maui gespendet wurde und zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht wird.
Es folgte Bas de Lange’s Präsentation von Syllable und einigen mitgelieferten Anwendungen, darunter eine Email Anwendung, CD-Brenner und IRC Client. Syllable lief dabei recht sauber und stabil. Es befindet sich in einem ähnlichen Stadium wie Haiku; hat die Nase hier und da wahrscheinlich etwas vorn.
Der Rest des Samstags verlief wie bei BeGeistert üblich mit angeregten Gesprächen zwischen allen Besuchern. Stephan wollte einem französischen Besucher ein Haiku USB Packet auf dessen Notebook installieren. Mit Hilfe von Ithamar and Rémi und einer bootbaren BeOS CD konnte das System gerade noch in einen benutzbaren Zustand zurückgebracht werden… :)
Ingo, der ja auch keinen Laptop mehr hat, tat sich abwechselnd mit Axel und Michael zusammen. Durch Ingo’s Anregungen erwies sich das als recht produktiv: „Probier dies. Jetzt probier das. Hopp, Hopp!“
Die Haiku Präsentation am Sonntagmorgen sollte absichtlich als letztes auf dem Programm stehen, um den Entwicklern die Möglichkeit zu geben, dem System noch den bestmöglichen Feinschliff zu verpassen. Peinlicherweise war das System keines einzien Entwicklers in einem vorzeigbaren Zustand. Der IDE Stack bei Stephan und der Runtime Loader auf Michael's Notebook waren gerade noch heftig in der Entwicklung durch die Arbeiten der letzten Nacht.
François versuchte noch etwas Zeit zu verschaffen, indem er seine Arbeit in der letzten Woche vorstellte. Durch Schlafmangel geschwächt war aber nicht viel zu machen und die letzte Hoffnung war Rémi's Laptop, der einen relativ aktuellen Haiku Stand installiert hatte.
Nachdem aber jeder schon Haiku auf irgendwelchen Maschinen bei diesem BeGeistert laufen sah, war die Präsentation sowieso nicht so spannend und es wurden daher mehr die Erfolge der vergangenen Coding Woche gezeigt. Natürlich bekamen Michael's Arbeit am USB Stack und Marcus' Erfolge mit dem IDE Bus Manager von Stephan eine besondere Erwähnung.
Als die Zahl der Besucher langsam kleiner wurde sammelte Niels Reedijk (Haiku API Dokumentation und Haiku-Inc-Reorganisations-Teammitglied) für ein Überraschungsgeschenk für Michael Phipps, den kürzlich ausgeschiedenen Projektgründer.
Kurz vor dem Mittagessen fand das bereits erwähnte Wiederholungs-Interview durch Gerrit Stratmann statt. Axel, Ingo und Michael beeindruckten durch ihre Professionalität und ihre klaren und eleganten Ausführungen. Lustig wurde es als Axel die unvermeidliche Frage nach dem ersten Release beantwortete: Es sei jetzt nur noch eine Frage von Wochen, nicht mehr Jahren. Da sackten Ingo’s und Michael’s Kinnladen leicht… Später zur Rede gestellt, verteidigte sich Axel, dass „12 Wochen“ immer noch „Wochen“ seien. Worauf Ingo und Michael entgegneten, dass es zwischen „Jahren“ und „Wochen“ ja auch noch „Monate“ gäbe. Er hätte genauso gut von „Sekunden“ sprechen können… Auf alle Fälle spiegelt es den Optimismus zum gegenwärtigen Status von Haiku wieder. Die erste Alpha Release ist wohl weiter als ein paar Wochen entfernt, aber definitiv in Reichweite.
BeGeistert und der Coding Marathon haben dem Haiku Projekt mit Sicherheit einen positiven Schub verliehen. Auch nach der eigentlichen Veranstaltung gingen immer noch viele Code Commits ein und bei allen scheint ein produktiver Optimismus vorzuherrschen.
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Bericht zu Begeistert 018/Phoenix - 12 bis 13 Januar 2008 Düsseldorf
Für alle die leider nicht an Begeistert018/Phönix teilnehmen könnten.
Insgesamt war es ein sehr interessantes und spannendes Treffen.
Begeistert 018 Coding Asylum:
Ja auch das ist neu, eine Woche vor Begeistert018/Phoenix fand ein Coding Asyl statt.
Das heißt man nehme 5-6 Haiku-Entwickler und sperre sie in einen Kellerraum mit Strom- und Netzwerkanschluss ein. Schiebe ab und zu Essen und jede Menge Cola (Hauptsächlich für Ithamar) rein.
Dann kommt das dabei heraus:
Es wurde insgesamt viel an VM, IDE und USB gebastelt.
Marcus Overhagen den IDE/ATA/ATAP Treiber gesäubert und viel verbessert, aber er ist auch noch nicht ganz fertig. Doch auch schon im jetzigen Stadium werden dadurch viele Booting Probleme bei etlichen Mainboards behoben werden. Das Notebook von Stephan Assmus war sehr glücklich darüber.
Ithamar Adema hat erst zwei Tage am Intel HDA Audio Treiber gearbeitet, und dann am CUPS Port weitergemacht. Axel Dörfler hat jede Menge Bugs gefixt. Francois hat an seinem Atari Falcon Port gebastelt und einen Theme Manager portiert und am Multiuser-Support für Haiku gearbeitet und auch eine Live Übertragung möglich gemacht: codercam.begeistert.org.
Michael Lotz und Stephan Assmus haben am USB gearbeitet.
Dies ist nur ein kurzer Ausschnitt und wird bei weitem nicht gerecht was insgesamt alles in der Woche vor Begeistert 018 und am Begeistert Wochenende selber vom Haiku-Team geleistet würde.
Wenn ihr euch fragt warum das Team an so vielen Ports arbeitet und nicht an für eurer Meinung nach dringlicheren Problemen des System gearbeitet hat, auch das wird erklärt. Denn durch das Portieren werden sehr viele Bugs erst entdeckt.
Ich weiß das ich nicht alle Teilnehmer aufgezählt habe und deren geleistete Arbeit, aber ich konnte mir nur das merken, was bei der Haiku Präsentation am Sonntag gesagt wurde.
Das Haiku-Team hat sich bei allen Anwesenden Usern und Programmierern bedankt für die vielen und qualitativen Feedback's. Es konnten dadurch viele Bugzilla Einträge gelöst und gesäubert werden.
Eigentlich stand das Treffen unter keinem guten Stern. Es gab Probleme mit der Fertigstellung des Veranstaltungsgebäudes und der Termin vom Wochenende am 8./9. Dezember musste zum 12./13 Januar verschoben werden.
Leider wurden die großen Tagungsräume der Jugendherberge noch nicht von der Feuerwehr freigegeben und wir mussten improvisieren.
Deshalb war das mit dem „Haiku-Team in den Keller sperren...“ nicht übertrieben. Nur abgeschlossen wurde nicht.
Die Präsentationen mussten in der dafür jedes mal umgebauten Kantine stattfinden. Unser Dank gilt den fleißigen Helfern durch die dies alles schneller gelang.
Am Samstag wurde erst kurz über die Neuausrichtung von Befan e.V. gesprochen. Im Fokus steht jetzt der Haiku Support und auch unsere neuen Mitglieder Marcus Overhagen und Stephan Assmus wurden vorgestellt.
Stephan Assmus machte eine Präsentation der kommerziellen Anwendung von der Firma Mindwork (Steffen Friedle und sein Team) einer ShoppingMall Software. (Ich hoffe die richtige Bezeichnung dafür gefunden zu haben.)
Team Maui , bekannt unter anderem durch YAB, stellte ihre neuen Projekte vor. Eine neue CD/DVD Brenn-API für Beos/Haiku namens Lava, außerdem wollen sie das JABA Projekt auf Haiku portieren.
Eine unglaubliche Anreise hatte Bas de Lange hinter sich, er fuhr die Strecke von Eindhoven nach Düsseldorf mit dem Hollandrad. Und auch das ist neu, er stellte Syllable vor, welches ein ähnliches Betriebssystem wie BeOS ist. Es geht ursprünglich aus AtheOS hervor. Geplant war auch das Entwickler von SkyOS dabei sein werden, dies hatte leider nicht geklappt. Aber wir arbeiten daran für den nächsten Begeistert Event.
Da Christian Celona aus Mailand schon die Reise im Dezember gebucht hatte und auch schon im Dezember da war, hatte er für dieses Wochenende nur wenig Zeit und ist quasi für einen Tag (eher ein paar Stunden am Sonntag) aus Mailand im Nachtzug zu uns gekommen um trotzdem dabei zu sein. Unglaublich oder? Dies wollte ich nur mal als positives Beispiel nennen, für die Leute, denen die Entfernung innerhalb Deutschlands zu weit ist.
Für mich war es besonders schön, viele Bekannte und auch neue Gesichter zu sehen.
Es sind sehr viele spannende Unterhaltungen zustande gekommen.
Mein Dank nochmal an Charlie Clark dem Chaos Chief Coordinator und seinem OrgaTeam (dem ich auch angehöre) die es wiedermal möglich machten.
Gruß Andre (magicmeissner)
PS: cu next Begeistert!
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Bericht von Humdinger Januar 2008
Bereitgestellt durch BeSly, der Haiku, BeOS & Zeta Wissensbasis.
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System: BeOS
Quelle: WSFprojekte.de
Übersicht
- Daten und Fakten
- Das Betriebssystem vorgestellt
- Be, Inc. - Die Firma hinter BeOS
- Interner Aufbau
- Installationsanleitung
Daten und Fakten
Hersteller | Be, Inc. |
Herausgabejahr | 1996: erste Version für die BeBox 1998: erste Version für Intel-PCs Frühling 2000: BeOS R5 (letzte Version) |
Preis | BeOS 5 Personal Edition: kostenlos BeOS 5 Professional Edition: ca. 150 DM (Vertrieb durch Koch Media in Deutschland) |
Vergleichbar mit | AMIGA OS |
Systemanforderungen | Pentium System mit 32 MB RAM, ca. 150 MB freier Festplattenspeicher (512 MB auf einer Windows / Linux Partition) keine exotische / No-Name Hardware ist empfehlenswert |
Geeignet für | Hauptsächlich Multimediaanwendungen wie Video- und Sound-Bearbeitung und Wiedergabe |
Das Betriebssystem vorgestellt
Das Betriebssystem BeOS
Das Betriebssystem BeOS blieb jedoch bestehen. Die Idee kam zu der Zeit, als noch AmigaOS von vielen Firmen eingesetzt wurde, aber nie die richtige Vermarktung erhielt. So wollte Jean-Louis Gassée die Idee zu einem neuen Betriebssystem ausarbeiten. Das Betriebssystem sollte komplett neu geschrieben werden und rein von Altlasten sein.
Außerdem wurde schon damals die Idee von Multiprozessor-Mainboards aufgegriffen. BeOS profitiert stark von mehreren Prozessoren. Steckt man z.B. zu einem 500 MHz Prozessor einen zweiten 500 MHz Prozessor aufs Mainboard (soweit dieses das zulässt), so verdoppelt sich die Leistung unter BeOS. Das würde eine theoretische Leistung von einem 1 GHz Prozessor bringen, aber weitaus günstiger sein.
BeOS wurde zum ersten Mal im Sommer 1996 auf dem MacWorld Expo in Boston vorgestellt und konnte dort eine kleine, aber hartnäckige Fangemeinde begeistern.
Auch gab es die ersten Firmen, die BeOS lizenzierten und für ihre Zwecke verwendeten. Die ersten Versionen von BeOS liefen ausschließlich auf PowerPCs von Apple.
Im Mai 1998 kam der Release 3 auf den Markt, der nun auch eine Version für die Intelarchitektur beinhaltete.
Seit der 4. Version werden auch SCSI-Systeme unterstützt. Außerdem hat Be, Inc. mit diesem Release einen großen Schritt auf die Verbraucher zugemacht.
Mit dem Release 5 Anfang 2000 geht BeOS neue Wege. Das Betriebssystem ist auch als eine kostenlose Edition für private Zwecke verfügbar, die nur 40 MB groß ist, aber das komplette Betriebssystem mit vielen Programmen beinhaltet. Die Personal Edition wurde in kurzer Zeit mehr als eine Million mal nur von den Servern von be.com heruntergeladen, namhafte Computerzeitschriften boten die Personal Edition aber auch auf ihren CDs an.
Der Unterschied zur Professional Edition besteht hauptsächlich in der Installation. Während die Vollversion auf eine eigene Partition installiert wird, kann die Lite-Version nur als Image-Datei auf eine Windows- oder auch Linux-Partition aufgespielt werden. Der Anwender muss bei der Lite-Version auch auf einige Programme wie das Entwicklerstudio oder den RealPlayer, die 128-Bit-Verschlüsslung beim Browser und die Multiprozessorfähigkeit verzichten. Ansonsten sind beide identisch.
Die Personal Edition ließ sich sogar mit einem kleinen Trick auf eine eigene Partition installieren.
Zu den Nachteilen von BeOS gehören
- ISDN-Unterstützung noch im Beta-Stadium
- nur vereinzelt »größere« Anwendungen verfügbar
- kaum einzeln erhältliche Treiber (es werden jedoch viele mitgeliefert)
- nur wenige unterstützte Drucker, hauptsächlich Laser-Drucker
BeIA BeOS auf Abwegen
Be, Inc. will neben BeOS, einem Betriebssystem für Desktop-PCs, auch noch ein weiteres Betriebssystem auf den Markt bringen. Es ist etwas ähnliches wie das Windows CE von Microsoft für Pocket-PCs.
Das Betriebssystem BeIA (Be for Internet Appliances = Be für internetfähige Geräte) ist eine abgespeckte und etwas veränderte Version des BeOS. BeIA soll in neuen Internetgeräten Verwendung finden. Da es (im Gegensatz zu Windows CE) für optimale Speicherausnutzung entwickelt wurde, eignet es sich besonders für Geräte, die wenig Prozessor- und Speicherressourcen besitzen. Diese neuen Geräte werden z.B. überall im Haushalt Anwendung finden und als Multimediabildschirme in Kühlschränken, in neuen digitalen Fernsehern, in Internettelefonen mit Displays, bis hin zu PDAs mit integriertem Mobiltelefon dienen.
Die neuen Geräte werden auch als Nachfolger der heutigen PCs gehandelt. Sie werden für spezielle Aufgaben entwickelt und sehr einfach zu bedienen sein.
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Be, Inc. Die Firma hinter BeOS
Die Anfänge der Firma Be, Inc.
Die Firma Be, Inc. wurde 1990 von Jean-Louis Gassée und Steve Sakoman gegründet. Gassée arbeitete zu der Zeit noch als Entwickler bei Apple, aber als er einen Vorschlag über ein neues Betriebssystem machte und auf taube Ohren stieß, gründete aber mit einigen Kollegen die Firma Be, Inc.
Sie entwickelten das Betriebssystem BeOS (ausgesprochen wie »Bi-oh-es«) und den Rechner BeBox. Be, Inc. wollte zuerst wie auch Apple ein eigenes Betriebssystem für einen neuen Rechner entwickeln, der zu nichts bisherigem kompatibel war.
Die Fachpresse war sich nicht ganz einig, ob Gassée »nicht recht bei Trost oder ein echter Visionär sei« (ct). Schließlich wollte er nicht nur einen neuen Rechner bauen, der zu nichts kompatibel war, sondern auch noch ein Betriebssystem völlig neu entwickeln.
Die BeBox war recht vielversprechend, aber kommerziell ein Flop und wurde 1997 eingestellt. Heute gibt es ca. 1300 »Be-Boxen« auf der Welt, auch in vielen Symbolen lebt sie noch unter BeOS weiter.
Es kamen auch Gerüchte auf, dass Apple die Firma Be, Inc. aufkaufen wollte, um den BeOS-Kernel und einige Komponenten in das neue MacOS zu integrieren.
Die Übernahme scheiterte aber. Stattdessen kaufte Apple die Firma NeXT, die vom früheren Apple-Gründer Steve Jobs gegründet worden war und das Betriebssystem NeXTStep entwickelte. Aus einem älteren MacOS, NeXTStep und weiteren Einflüssen entwickelte Apple letztendlich MacOS X.
Wie der Name >>Be<< zustandekam
Auch einen Namen mussten sich Gassée und Sakoman ausdenken. Jean-Louis Gassée dachte sich verschiedene Namen aus, die aber nicht die Zustimmung erhielten. Also erklärte sich Steve Sakoman bereit, einen Namen zu finden. Er nahm ein Wörterbuch und wälzte dieses die ganze Nacht durch, schlief aber schließlich darüber ein. Jean-Louis Gassée rief ihn am nächsten Morgen an und fragte, ob der Name schon feststehe. Steve Sakoman antwortete, dass er beim Buchstaben »B« eingeschlafen sei. Jean-Louis Gassée interpretierte das »B« als die von Steve Sakoman getroffene Wahl »Be« und somit stand der Name fest.
Aktueller Zustand der Firma Be, Inc.
Doch seit dem Erscheinen von BeOS 5, als die Firma noch mehr als eine Milliarde Dollar in Aktien wert war, ging es langsam aber sicher abwärts: kein Gewinn und stätig sinkende Aktien (Tiefpunkt ca. $ 0,20 US).
Die anfangs einzig richtig scheinende Entscheidung mit dem Betriebssystem für Desktop PCs aufzuhören und nur noch ein Betriebssystem für Internetgeräte zu entwickeln erwies sich als größer Fehler. Man erhoffte sich einen sehr guten Einstieg auf einem neuen Markt, der noch nicht von Microsoft oder anderen Firmen dominiert wurde.
Allerdings blieben die Internet Appliances bis heute einer der größten Flopps des Internets. Und so fand auch Be lange keinen Abnehmer seines BeIA, bis es zu spät war. Zwar fand sich ein Interessent (Sony mit »eVilla«), allerdings verkaufte sich das Gerät kaum.
Letztendlich wurde die Firma Be Inc. und ihr geistiges Eigentum von Palm Inc. für ca. 10 Millionen Dollar aufgekauft.
Zwar passen die Betriebssysteme nicht in Palms Konzept, aber man will die Stabilität und Multimediafähigkeiten in das eigene Betriebssystem für PDAs integrieren, vor allem weil dieses kaum multimediafreundlich ist.
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Interner Aufbau von BeOS
BeOS in Schichten
BeOS-Anwendungen greifen als Clients auf Server zu. Die Server, der Kernel und die Hardware sind ganz klar von den Anwendungen abgeschirmt und werden so in ihrer Ausführung nicht beeinträchtigt falls ein Programm abstürzt.
Mehrere Prozessoren gleichzeitig nutzen
Diese Fähigkeit erlaubt BeOS auf Systemen mit mehreren Prozessoren (Symmetric Multiprozessing) zu laufen und diese voll auszunutzen. Durch die Symmetric-Multiprozessing Fähigkeit wird fast eine Verdopplung der Geschwindigkeit bei einem Dual-Prozessorsystem erreicht. Entsprechende Steigerungen erfolgen auch bei Systemen mit vier bzw. acht Prozessoren.
Wenn du also einen schnelleren Rechner haben willst, brauchst du nicht ständig ein neues System zu kaufen. Du kannst also auch einen weiteren Prozessor einbauen, um die Leistung zu verdoppeln, soweit das Motherboard es zulässt.
Diese Möglichkeit, die Arbeit auf mehrere Prozessoren gleichmäßig zu verteilen, wird auch etwas eingeschränkter von Windows 2000 unterstützt. Je nach Version werden 2 bis 16 Prozessoren ausgenutzt, was besonders bei Servern gefordert ist.
Das funktioniert sehr gut wegen des Multithreading. So werden Programme in <<Unteranwendungen>> aufgeteilt. Diese können dann besser auf zwei Prozessoren verteilt werden als ganze Programme.
Multitasking auf der Programmebene
Damit BeOS ein Programm auf mehrere Prozessoren gleichmäßig verteilen kann, wird jedes Programm in mehrere Prozesse aufgeteilt. Dadurch nutzt praktisch jedes Programm unter BeOS mehrere Prozessoren sofort aus. Damit auch mit zwei Prozessoren nahezu die doppelte Leistung erbracht wird, besitzt BeOS ein vorzügliches Multithreading. Zwischen den einzelnen Prozessen kann sehr schnell hin und her gewechselt werden, wodurch BeOS die beeindruckende Leistungsfähigkeit erreicht.
Diese Eigenschaft sollte auch gleich von der BeBox ausgenutzt werden. Deswegen hatte die BeBox gleich zwei 66-MHz-Prozessoren.
Windows 2000 und Windows XP besitzten ein ähnliches Multithreading. Dabei werden in unserem Beispiel 46 Anwendungen in 508 separate Teile zerlegt. So läuft das Betriebssystem schneller und kann besseres Multitasking bieten.
Selbst das Winamp Pendant läuft unter BeOS in 11 einzelnen Teilen.
Geschützter Arbeitsspeicher für mehr Sicherheit
Durch den Speicherschutz (Protected Memory) kann ein abgestürztes Programm nicht andere Programme oder das Betriebssystem mitreißen. Stattdessen wird das fehlerhafte Programm aus dem Speicher entfernt und man kann ohne Probleme weiterarbeiten. Dieser Schutz geht so weit, dass Programme in absolut getrennten, zugewiesenen Speicherräumen laufen. Programme >>wissen<< nicht einmal, dass nebenbei noch andere Programme laufen. Bei Windows 95/98/ME dagegen laufen alle Programme zusammen in einem Speicherbereich, der nicht geschützt ist und Zugriffe auf den System-Speicherbereich zulässt. Dadurch stürzt Windows 95/98/ME häufiger ab als Windows NT/2000, das ähnlich aufgebaut ist wie das BeOS.
64-Bit Dateisystem bietet viele Möglichkeiten
BeOS ist für Multimediaanwendungen optimiert, die mit großen Dateimengen arbeiten. BeOS arbeitet dabei mit einem »Multi-Journaling 64-Bit Dateisystem«. Die 64-Bit Adressierung ermöglicht das Speichern von riesigen Datenmengen bis zu mehreren PetaByte (1 PB = 1.048.576 GB). In der Praxis sieht es so aus, dass du ohne Probleme ein unkomprimiertes MPEG-Video im Umfang von mehreren Jahren abspeichern könntest.
Das benötigst du sicherlich nicht, aber eine 64-Bit-Adressierung bringt gewisse Vorteile im täglichen Leben. Im Gegensatz zu FAT 16 verschwendet das BFS (Be File System) keinen Speicherplatz bei kleinen Dateien, denn die Clustergröße ist durch die 64-Bit Adressierung kaum eingeschränkt. Genauer gesagt fängt die Clustergröße, auch für größere Festplatten, erst bei 1 KB an. Dadurch wird bei der Speicherung von kleinen Dateien praktisch kaum Festplattenspeicher verschwendet. Außerdem hat diese Dateistruktur gewisse Fehlertoleranzmechanismen, so dass selbst nach Komplettabstürzen, die fast nie vorkommen, die Daten auf der Festplatte nicht zerstört oder korrupt sind.
Das Dateisystem BFS ist wie eine Datenbank aufgebaut und benutzt erweiterte Dateiattribute und Indizes. Damit ist der Tracker (BeOS Explorer) in der Lage, neben Dateien und Verzeichnissen auch nach Textpassagen oder Emails suchen.
Andere Dateisysteme unter BeOS
BeOS kann ohne Probleme auch andere Dateisysteme lesen oder schreiben. Unter BeOS kann man lesen und schreiben:
- FAT 16
- FAT 32
- HFS (Macintosh-Dateisystem)
- ISO96600 / Joliet (CD-ROM Dateisysteme)
Unter BeOS können folgende Dateisysteme nur gelesen werden:
- FAT 32X (Windows 98/ME)
- NTFS (Windows NT/2000)
- ext2 (Linux Dateisystem)
Theoretisch kann BeOS jedes hierarchisch organisierte Dateisystem mounten (einhängen), z.B. das HFS (Hierarchical File System). Dateisysteme ohne Hierarchien können zwar auch gemountet werden, müssen aber eine simulierte Hierarchie bekommen.
Multimedia- und Echtzeitmöglichkeiten
Die Multimedia-Eigenschaften werden durch die Echtzeitfähigkeit von BeOS unterstützt. Ein sehr genaues Timing für Audio- und Video-Anwendungen wird dadurch ermöglicht. Die Latenzzeit (Ansprechzeit der Hardware) für Audio-Anwendungen liegt bei ca. 2 ms. Ein spezielles API ermöglicht eine sehr schnelle Entwicklung von Programmen. Jedes Programm, das auf diese Fähigkeiten zugreift, kann mit anderen Programmen zusammenarbeiten und sich durch diese ergänzen.
Eigenschaften anderer Betriebssysteme
Andere Betriebssysteme wurden auf ihre Eigenschaften und Funktionen untersucht. Diese Erkenntnisse sind bei der Entwicklung von BeOS mit eingeflossen und weiterentwickelt worden.
Ein Grund für diese Vorgehensweise ist auch, dass bei Be, Inc. ehemalige Entwickler der Betriebssysteme MacOS, NeXTStep, AmigaOS, Windows und Linux mitgearbeitet haben.
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Installationsanleitung zu BeOS
BeOS 5 Personal Edition installieren
Die Installation von der Personal Edition ist unvorstellbar einfach. Du brauchst dazu nur die 43 MB große Setup-Datei (z.B. von BeBits) und 512 MB freien Speicherplatz auf einer Festplatte. Wenn das erledigt ist, kannst du das Setup ausführen.
Du gefragt, ob BeOS installiert werden soll, was du bejahst. Nun werden die Dateien entpackt und die Installation gestartet. Nachdem du die Lizenzvereinbarung gelesen hast, kannst du die Festplatte auswählen, auf der genug Speicherplatz ist. Wenn das fertig ist, installiert sich BeOS auf diese Partition unter C:\BeOS. Nachdem die Installation fertig ist, sie dauert im Durchschnitt nur 3 Minuten, kannst du noch die Readme Datei lesen und BeOS über Internet registrieren lassen.
Die Installation ist nun fertig und du musst BeOS nur noch starten. Wenn du Windows 9x hast, gehst du im Startmenü einfach auf Start BeOS. Wenn du Windows NT/2000/ME hast, musst du eine Boot-Diskette erstellen, was aber auch so empfehlenswert ist. Nun startest du mit eingelegter Diskette den Rechner neu und befindest dich in BeOS.
BeOS R5 Professional Edition installieren
Bei der Professional Edition ist es schon etwas komplizierter. Du kannst natürlich auch die Personal Edition installieren, die auf der CD dabei ist, aber diese bietet nicht alle Features der Vollversion.
Für die Professional benötigst du eine Partition, die mindestens 500 MB groß sein sollte. Du kannst mit dem mitgelieferten Programm >>Partition Magic SE<< die erste Partition verkleinern und eine weitere erstellen. Natürlich kannst du auch eigene Programme dafür benutzen. Das Dateisystem dieser Partition ist unwichtig, da bei der Installation die Partition formatiert werden muss.
Das waren die Vorbereitungen, nun zu der Installation selbst. Aus technischen Gründen musst du für die Installation mit eingelegter BeOS-CD den Rechner neu starten. Dabei musst du im BIOS gegebenenfalls einstellen, dass zuerst von CD und dann von der Festplatte gebootet wird. Nach der kurzen Sequenz kommen die Lizenzvereinbarungen, die man zumindest schnell überfliegen sollte. Nun kannst du auswählen, auf welche Partition installiert wird. Die Größe und der Name der Partitionen werden angezeigt, deswegen solltest du die schon vorbereitete erkennen.
Wenn du noch auf weitere Optionen drückst, kannst du auswählen, ob zusätzliche Komponenten wie die Entwicklungsumgebung oder die optionalen Mediadateien auch installiert werden, was empfehlenswert ist. Wenn du alles ausgewählt hast, kannst du die Installation starten. Du wirst noch gefragt, ob die Partition das BFS (Be File System) Dateisystem übernehmen soll. Die empfohlene Einstellung für die Clustergröße beträgt 1024 Bytes. Nachdem du auch den Namen vergeben hast, kann die Installation beginnen. Sie dauert im Durchschnitt ca. 5 10 Minuten, je nach der Programmauswahl.
Bootmanager bootman von BeOS verwenden
Wenn die Installation fertig ist, kannst du noch zusätzlich den Bootmanager >>bootman<< installieren, brauchst du aber nicht, wenn du einen anderen Bootmanager hast oder den von Linux oder Windows NT/2000 verwendest. Wie du BeOS in diese Bootmanager einbindest, erfährst du in der Anleitung. Du kannst ihn auch nachträglich installieren, wenn du im Terminal bootman eingibst.
Wenn du nun auf weiter klickst, erscheint eine Tabelle mit Namen. Die Namen der Partitionen vor denen ein Kreuz steht, erscheinen später im Bootmenü. Du solltest die gewünschten (meistens Windows und BeOS) angekreuzt lassen und eventuell ihren Namen verändern (z.B. >>Windows ME<< und >>BeOS 5<<). Du solltest noch bei der Auswahl bedenken, dass der Bootmanager nur die Starteinträge der Partitionen befolgt. Wenn du Linux aus dem >>bootman<< heraus starten willst, solltest du >>LILO<< nicht im Master Boot Record sondern auf der Linux-Partition selbst installieren oder komplett darauf verzichten.
Nachdem du die Partitionen ausgewählt hast, kannst du noch die Zeit einstellen, in der man einen Eintrag auswählen (5 Sekunden empfohlen) kann. Nun musst du noch den Eintrag auswählen, der gestartet wird, wenn keine Benutzereingabe erfolgt. Als letztes kannst du noch den Ort wählen, wo der jetzige Eintrag im Master Boot Record gesichert wird. Falls du diesen später wieder verwenden willst, gibst du wieder bootman im Terminal ein und wählst gleich MBR wiederherstellen.
Nachdem du mit dem Bootmanager fertig bist, wird BeOS ohne einen einzigen Neustart des PCs geladen.
Wenn du jetzt den Computer neu startest und >>bootman<< aktiv ist, erscheint das vorher eingestellte Bootmenü und du kannst zwischen den Betriebssystemen wählen.
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Zusammengestellt für die BeSly durch Christian Albrecht
Bereitgestellt durch die BeSly, der Haiku, BeOS und Zeta Wissensbasis.
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Studienarbeit WS1998/1999
Sebastian Pritschow,
Softwaretechnik 7
Fachbereich Informationstechnik
Fachhochschule für Technik
Documentsource: http://www.pritschow.de/sebastian/study/beos/BeOS.html
© 1999 by Sebastian Pritschow
Inhaltsverzeichnis
1.1 Allgemeines zum Dokument
1.2 Allgemeines zu BeOS1.2.1 Die Be-Story1.3 Hardware:
1.2.2 Zeitübersicht
1.2.3 Der Sinn von BeOS1.3.1 Minimale Hardware-Anforderung1.4 Installation in Minuten
1.3.2 Hardware-Kompatibilitätsliste1.4.1 Voraussetzung
1.4.2 Bootmanager
1.4.3 Start der Installation
2.1 Feature
2.2 Verzeichnisstruktur
2.3 Dateisysteme2.3.1 Hierarchische Dateisysteme2.4 Unter BeOS entwickeln
2.3.2 Symbolische Links
2.3.3 Virtuelles Dateisystem
2.3.4 Dateisystem Handler
2.3.5 Aufbau des BFS
2.5 Aufbau von BeOS
2.6 BeOS anpassen
2.7 Userprofile
2.8 Bedienung von BeOS
3.1 Be-Shell
3.2 Rechte von Dateien und Verzeichnissen
3.3 Netzwerk und Internet3.3.1 Einrichten des Netzwerks3.4 Treiber installieren
3.3.2 Internet unter BeOS
3.5 BeWare oder mitgeliefert Programme
4.1 Probleme:
4.2 Neue Feature in R4:
4.3 Ausblick auf R5
4.4 Firmenankündigungen
5.1 Links5.1.1 Internetseiten5.2 R3-Screenshots
5.1.2 Newsgroups5.2.1 BeOS unter Belastung5.3 R4 Screenshots
5.2.2 Spiele unter BeOS
5.2.3 Entwickeln unter BeOS
5.2.4 Netzwerk
5.2.5 Replicants Technologie
5.2.6 Multimedia unter BeOS
5.2.7 Die Be-Shell und SheepShaver
1 Übersicht
1.1 Allgemeines zum Dokument
Getestet wurde BeOS R3.1. Daher bezieht sich dieses Dokument hauptsächlich auf diese Version.
Es werden aber auch Ausblicke R4 und R5 gegeben.
Diese Studienarbeit soll kein Vergleich von BeOS mit Linux sein.
Da es noch kaum Dokumentation zu BeOS gibt und die Zeit für diese Studienarbeit recht knapp bemessen war, konnte nicht alles getestet werden. Sie stellt damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Das Copyright auf alle verwendeten Icons liegt bei der Firma Be.
1.2 Allgemeines zu BeOS
BeOS wurde von Grund auf neu entwickelt, schleppt daher keine Altlasten früherer Versionen mit sich herum und bringt außerdem viele Vorteile anderer Betriebssysteme wie MacOS, Windows und Unix unter einen Hut.
BeOS kämpft allerdings noch mit vielen Kinderkrankheiten und ist so momentan nicht für den Endanwender zu gebrauchen (siehe auch 4.1 Probleme).
1.2.1 Die Be-Story
Die Firma Be [1] wurde 1990 von Jean-Louis Gassée, einem ausgestiegenen Apple-Entwickler, gegründet.
Er und einige andere ehemalige Apple-Entwickler entwickelten das Betriebssystem BeOS und einen Rechner auf der PowerPC-Basis, genannt die BeBox.
Anfangs war sich die Fachpresse nicht darüber einig, ob Gassée "nicht recht bei Trost oder ein echter Visionär sei" (ct), denn schließlich wollte Gassée nicht nur einen Rechner bauen, der zu nichts kompatibel ist sondern auch ein Betriebssystem völlig neu entwickeln.
Die BeBox war zwar recht vielversprechend, hatte aber keine Chance und wurde Anfang 1997 eingestellt.
BeOS dagegen wurde im Sommer 1996 zum erstenmal auf der MacWorld Expo in Boston vorgestellt und konnte dort eine kleine aber hartnäckige Fangemeinde für BeOS begeistern. Tatsächlich lizenzierten auch einige Firmen BeOS.
Diese ersten BeOS Versionen waren ausschließlich für PowerPC-Architektur zu haben.
Es kamen Gerüchte auf, daß Apple Be übernehmen und den BeOS-Kernel samt Komponenten in sein MacOS integrieren wolle. Der Deal platzte allerdings und Apple kaufte die Firma Next, die von dem ausgestiegenen Apple-Gründer Steve Jobs gegründet worden war und die das Betriebssystem NextStep entwickelt hatte. Aus NextStep und MacOS entsteht derzeit das neue MacOS.
Im Mai 1998 kommt der Release 3 auf den Markt. Dieser beinhaltet neben der PowerPC-Version nun auch eine Version für die Intelarchitektur.
Mit dem Release 4, der bereits in USA seit Dezember 1998 auf dem Markt ist und Anfang 1999 in Deutschland kommen soll, soll nun endlich auch der Endanwender bedient werden.
Neben den Risikoinvestmentgruppen August Capital, New Enterprise Associates, Alta Partners und Associated Venture Investors Capital, investiert seit kurzem auch Intel in die Firma Be.
Große Firmen gehen also davon aus, daß aus BeOS ein zukunftstaugliches Betriebssystem entstehen wird.
1.2.2 Zeitübersicht
- 1990: Gründung von Be
- Entwicklung der BeBox und von BeOS
- Sommer 1996: Vorstellung des ersten BeOS und der BeBox
- 31. Januar 1997: Einstellung der BeBox.
- Be verteilt kostenlose Preview-Versionen des BeOS für Power Mac.
- Februar 1998: Preview-Release 2 fertig.
- Mai 1998: Release 3 ist fertig.
- Erste Applikationen entstehen, die Fangemeinde wächst.
- Erste Version für Intelarchitektur auf dem Markt
- August 1998: Release 3.1 fertig.
- September 1998: Release 3.2 fertig.
- Dezember 1998: Release 4 wird in USA ausgeliefert
- Januar 1999: Release 4 wird in Deutschland voraussichtlich ausgeliefert
1.2.3 Der Sinn von BeOS
BeOS soll laut Gassée in friedlicher Koexistenz mit anderen Betriebssystemen bestehen und sich auf Anwendungen beschränken, für das sich das BeOS besser eignet als andere Betriebssysteme. Damit sind hauptsächlich Multimediaanwendungen (z.B. Videoschnitt) gemeint.
1.3 Hardware:
1.3.1 Minimale Hardware-Anforderung
- Ein System auf Basis der Intel-Architektur
- 16 MB RAM
- 1,44 MB Diskettenlaufwerk
- Eine IDE-Festplatte oder eine Festplattenpartition mit mindestens 150 MB freiem Speicherplatz
- Ein IDE/ATAPI-CD-ROM-Laufwerk
- Tastatur und Maus (Seriell oder PS/2), Maus sollte 2 oder mehr Tasten haben
- Graphikkarte
- Multisync-Monitor
Bemerkung: Es werden auch SCSI-Laufwerke von Be angegeben, diese werden aber erst ab dem Release 4 funktionieren.
1.3.2 Hardware-Kompatibilitätsliste
Da das BeOS noch recht jung ist (aktuell Release 3.2) und laufend neue Hardware für Intel-Architektur auf den Markt kommt, ist die Hardware-Kompatibilitätsliste für BeOS sehr "übersichtlich". Diese ändert sich aber auch recht schnell. Eine Quelle für aktuelle Listen ist [1] und [2]
1.3.2.1 Systeme
Auf folgenden Systemen wurde BeOS bereits erfolgreich installiert:
Hersteller: Modell oder Board: Prozessor: Chipsatz: Graphikkarte: RAM: AST Bravo MS-T
Pro 6200Matrox Millennium 2 MB (PCI) 64 MB
(EDO)Compaq Deskpro 2000 Pentium
(200 MHz)Cirrus Logic 5436 (PCI) Dell Dimension XPS P200s Pentium
(200 MHz)Matrox Millennium II 8MB (PCI) 64 MB
(SDRAM)FIC PA-2007 PentiumMMX
(200 MHz)Matrox Millennium 4MB (PCI) 64 MB
(EDO)QDI QDI-P5I430TX-250 Titanium I 6x86Mx
(233 Mhz)430TX Cardex S3 VIRGE 2 MB (PCI) 64 MB
(EDO)QDI QDI-P5I430TX-250 Titanium IB+ AMD K6
(233 MHz)430TX Cardex S3 ViRGE 2 MB 64 MB
(EDO)Quantex M-3 Biostar PentiumMMX
(166 MHz)430TX Matrox Mystique 220 (PCI) 96 MB
(EDO)Tyan S1592S Trinity ATX VIA Apollo VP3 AGP AMD K6
(300 MHz)Matrox Millennium 4 MB (PCI) 128 MB
(SDRAM)
1.3.2.1 Prozessoren, Chipsätze und Motherboards
Prozessoren:
Hersteller: Modell: Intel Pentium, Pentium MMX, Pentium Pro, Pentium II, Pentium II Xeon, Pentium II Celeron AMD K5, K6, K6-2 Cyrix 686mx, 686GXm IDT WinChip C6
Chipsätze für folgende CPUs:
CPU (Anzahl der CPUs): Chipsätze: Bemerkung: Pentium (1): 430FX, 430HX, 430TX, 430VX Pentium (2): 430HX Ungetestet, Probleme bekannt Pentium Pro (1): 440FX Pentium Pro (2): 440FX, 450GX, 450KX Pentium Pro (4): 450GX Pentium II (1): 440FX, 440LX, 440BX Pentium II (2): 440FX, 440LX, 440BX, 440GX Pentium II Xeon (4): 450NX Funktioniert; nicht ausgiebig getestet AMD K6: 430TX Cyrix 686mx
Motherboards:
Hersteller: Modell (Codename*): Für CPU (Chipsatz): A-Trend: ATC-5000 Pentium/PentiumMMX Motherboard (430TX) ASUS: P2L97-DS Dual Pentium II Motherboard (440LX) Intel: SE440BX ("Seattle") Pentium II Motherboard (440BX) DK440LX ("Dakota") Dual Pentium II Motherboard (440LX) AL440LX ("Atlanta") Pentium II Motherboard (440LX) AP450GX Quad Pentium Pro Motherboard (450GX) PR440FX ("Providence") Dual Pentium Pro Motherboard (440FX) PD440FX ("Portland") Pentium II Motherboard (440FX) SuperMicro: P6DKF Dual Pentium II Motherboard (440FX) Tyan: Tyan S-1832DL Dual Pentium II Motherboard (440BX) S1692DL "Tiger 2" Dual Pentium II Motherboard (440LX) S1682D "Tahoe 2" Dual Pentium II Motherboard (440FX)
1.3.2.3 Graphikkarten
Hersteller / Chipsatz: Modell: Matrox Millennium, Millennium II, Millennium II AGP, Millennium G200, Mystique, Mystique 220, Mystique G200, Productiva G100 Graphikkarten mit MAG-100- und MAG-200-Chipsätzen ATI 3DRage II, 3DRage Pro, 3DRage Pro Turbo 3DRage LT Pro ATI All-in-Wonder, All-in-Wonder Pro, Xpert@Work, Xpert@Work Pro, Xpert98 RIVA 128 Canopus Total3D 128V, Diamond Viper V330, STB Velocity 128 S3 Virge, Virge DX, Virge GX (nicht Virge VX), Trio 64 (wird nicht empfohlen) IXMicro M4/M8 Some NeoMagic chipset-based graphics (used in many portables)
Matrox-, ATI- und RIVA128-Graphikkarten werden von Be zur Verwendung mit BeOS auf Intel-Systemen empfohlen.
Für folgende Graphikkarten gibt es bereits experimentelle Treiber:
Chipsatz: Modell: RIVA TNT Diamond Viper V550
STB Velocity 4400
Number9 Imagine 128, Revolution 3D
Von folgenden Graphikkarten ist bekannt, daß sie nicht funktionieren:
Chipsatz: Modell: S3 Vision864, Vision868, Vision964, Vision968 Number9 GXE64 (864), GXE64 Pro Cirrus Alpine 5430, Alpine 5434
1.3.2.4 Netzwerkkarten
Hersteller / Chipsatz: Modell: Intel EtherExpress mit 10/100 Mbps, PCI DEC 21040- and 21041 PCI 3Com Etherlink XL (3C900 und 3C900-B) mit 10Mbps, PCI
Fast Etherlink XL (3C905 und 3C905B) mit 10/100 Mbps, PCINE2000-Kompatible ISA und PCI
Ein dhcp-Treiber für IP-Netze wird auf der CD mitgeliefert.
Für NE2000-Kompatible PCMCIA-Karten gibt es experimentelle Treiber.
Die Performance für Fastethernet-Karten ist momentan noch sehr schlecht.
1.3.2.5 Modems
Die meisten externen Modems mit 33.6k werden unterstützt. Mit 56k Modems kann es zu Problemen kommen. Es gibt leider keine genaue Liste von Be.
1.3.2.6 Soundkarten
- Crystal 4235-, 4236- und 4237-Chipsatz
- OPTi931-Chipsatz
- S3 Sonic Vibes-Chipsatz
- SoundBlaster AWE32- und AWE64-Chipsatz und SoundBlaster-Karte AWE64 Value und Gold
- Yamaha YMF715-Chipsatz
SoundBlaster16 funktioniert noch nicht.
1.3.2.7 SCSI-Adapter
In Release 3 funktioniert momentan nur der SCSI-Adapter von BusLogic BT948.
In Release 4 sollen folgende Adapter/Chipsätze bereits funktionieren:
Hersteller: Adapter: Chipsatz: Adaptec 2940, 2940-UW, 3940 AIC7850, AUC7870, AIC7880 und AIC7895 BusLogic BT948, BT958 und BT958D Diamond Fireport 20 und Fireport 40 Symbios 53c810A, 53c825 und 53c875 Tekram 590U und 590F
1.3.2.8 Laptops und andere tragbare Computer:
Da in BeOS kaum PCMCIA-Karten und typische Chipsätze eines Portablen Computers unterstützt werden und das Powermanagement auch noch nicht funktioniert, ist momentan eine Installation von BeOS auf einem Portablen Gerät nicht empfehlenswert.
Allerdings kann man in Newsgroups auch von erfolgreichen Installationen lesen:
- CTX EXBook 700, 200 MHz Pentium MMX, Intel MX Chipsatz, NeoMagic MagicGraph 128XD
- Sony Vaio, Modell PCG-731, 200MHz Pentium MMX, 32MB RAM, NeoMagic Graphik-Chipsatz (128-bit)
1.4 Installation in Minuten
Das BeOS-Paket beinhaltet eine Installationsdiskette, eine Installations-CD und ein Installationsanleitung in Englisch und Deutsch.
1.4.1 Voraussetzung
Das häufigste Problem bei der Installation ist eine Graphikkarte, die von BeOS nicht unterstützt wird (siehe 1.3.2.3 Graphikkarten). Man kann allerdings BeOS im "Safe Boot"-Graphikmodus starten (Super VGA, 640 x 480, 4-bit Graustufen).
Dieser Modus funktioniert bei fast jeder Graphikkarte. Mit diesem Modus hat man die Möglichkeit BeOS zu installieren und einen Graphikkartentreiber aus dem Internet zu laden und zu installieren.
Im Graufarbenmodus zu arbeiten ist allerdings keine Langzeitlösung und zeigt auch nicht die volle Leistungsfähigkeit von BeOS.
Außerdem muß natürlich die Hardware in der Hardwarekompatibilitätsliste (siehe 1.3 Hardware) aufgeführt sein.
Wenn man bereits eine bestehende Partition mit Windows hat, liefert Be Partition Magic Lite mit, damit eine weitere Partition für BeOS angelegt werden kann.
Das Betriebssystem selber nimmt nur ca. 70MB Platz in Anspruch. Zusätzlich kommen ca. 80MB Swap-Speicher hinzu. Somit benötigt BeOS ca. 150MB Plattenplatz.
Während der Installation kann man wählen, ob man optionale Komponenten, wie Demos, mit installieren will. Diese benötigen weiter 80MB Speicher. Es empfiehlt sich bei einem Betriebssystem, bei dem es so gut wie keine Programme gibt, alles mitzunehmen, was man bekommen kann.
Im Release 3.1 kann auf SCSI Festplatten nicht installiert werden. Die parallele Schnittstelle kann nur für den Drucker benutzt werden. Ein ZIP-Laufwerk oder ein Pocket-Ethernet-Adapter kann nicht benutzt werden.
BeOS kann nicht auf einer erweiterten Partition installiert werden.
Das CD-ROM Laufwerk muß unbedingt als Slave an der Festplatte hängen. Als Master oder Stand-Alone funktioniert das CD-ROM Laufwerk nicht.
1.4.2 Bootmanager
Das Installationsprogramm legt im Bootsektor der gewählten Platte den BeOS-Bootcode ab. Einen Bootmanager installiert BeOS von sich aus nicht. Die Partition muß erst aktiviert werden. Ansonsten muß weiterhin von der Bootdiskette gebootet werden.
Zum Laden von BeOS selbst, wird der LILO (Linux Loader), für den Anwender unsichtbar, installiert. Erst nach manuelle Aufruf von optional/experimental/scripts/InsatllBootMenu schreibt den LILO in den Master Boot Record der Festplatte. Andere Betriebssysteme bindet das Skript ins LILO-Menü ein und bietet sie beim nächsten Start als Bootalternativen an.
Es gibt aber auch Programme von Be, um die Zusammenarbeit von BeOS mit bestehenden Bootmanager oder Betriebssystemen zu vereinfachen.
Diese findet man auf der CD im Verzeichnis "/experiemental" (ISO 9660-Dateisystem). Dieser Teil ist nicht von BeOS aus sichtbar, sondern nur unter DOS oder Windows.
Mit "loadlin" kann BeOS direkt von DOS aus gestartet werden.
Im Verzeichnis "/experimental/Win95/BeLaunch/" gibt es Batch-Dateien und dergleichen für Windows.
Für WindowsNT gibt es das Programm "addbeos.exe", das den NT-Bootloader um einen Eintrag für BeOS ergänzt. Zu finden ist diese Programm im Verzeichnis "experimental/NT".
BeOS arbeitet tadellos mit dem OS/2-Bootmanager zusammen.
1.4.3 Start der Installation
Zur Installation muß man die BeOS-Installations-CD und die Installations-Diskette einlegen. Von der Diskette wird der BeOS-Loader geladen, der nach einer startbaren BeOS-Installation sucht.
Wenn der BeOS-Loader die CD erfaßt hat, wird von dort die Installationsdateien ausgeführt.
Man kann den BeOS-Loader durch Drücken der Space-Taste unterbrechen, um entweder auszuwählen, von welcher Partition oder CD gestartet werden soll, oder um von normalem in "Safe Boot"-Graphikmodus umzuschalten (bei Problem mit der Graphikkarte).
Die Partition, auf die BeOS installiert werden soll, kann während der Installation erstellt werden. Ist diese dann ausgewählt, startet BeOS mit der Installation. Nach ein paar Minuten ist die Installation beendet (meist 15 Min. bei Vollinstallation).
Nach dem Neustart kann mit BeOS begonnen werden.
2 Struktur von BeOS
2.1 Feature
- Speicherschutzfunktionen kapseln die laufenden Applikationen voneinander ab, so daß ein amoklaufendes Programm die anderen nicht beeinflussen kann.
- Preemptive Multitasking (Verteilung der Rechenleistung auf verschiedene Tasks und verhindert deren gegenseitige Blockade. Dieses kann bei kooperativem Multitasking (MacOS) passieren)
- Symmetrisches Multiprocessing (Ausnützung der Leistung mehrerer Prozessoren)
- Prevasive Multithreading (Zerlegung eines Tasks in mehrere kleine Tasks. Dieses geschieht in allen Bereichen von BeOS, vom Kernel, über die Grafik bis zum I/O System, und ebenso in allen BeOS Anwendungen)
- 64-bit Journaling Dateisystem kann theoretisch mit Datenmengen bis zu 18Mio. Terabyte (18 Milliarden Gigabyte) hantieren
- Objektorientierte API (siehe 2.5 Aufbau von BeOS)
- Drag&Drop
- bunte graphische Oberfläche (Mix aus MacOS und XWindows)
- rechter Mausklick: kontextsensitives Pop-up-Menü. Besonderheit: Damit läßt sich durch die Verzeichnisstruktur per Pop-ups hangeln, ohne ein weiteres Fenster zu öffnen
- PostScript und PCL Druckerunterstützung
- TrueType und Anti-Aliased Schriftarten
- Support für Unicode
- POSIX-kompatibles Layer (siehe 3.1 Be-Shell)
- BeOS Dokumentationen sind alle im HTML-Format abgelegt.
- Alle Sounddaten werden als Digital Audio Streams durch das BeOS geleitet. Damit wird die Bearbeitung der Daten in Echtzeit ermöglicht.
- BeOS unterstützt den 3D-Industriestandard OpenGL als Lizenz von Silicon Graphics
Beeindruckend ist die Geschwindigkeit und Reaktionszeit: So werden Fenster grundsätzlich mit Inhalt und in Echtzeit verschoben. Darunterliegende Objekte bauen sich blitzartig wieder auf. Zieht man rechts unten am Fensterrahmen um die Fenstergröße zu verändern, paßt sich auch sofort der Fensterinhalt an. Das gleiche gilt für das Scrollen.
Da BeOS hauptsächlich als MediaOS gedacht ist, wurde natürlich großen Wert auf die Schnelligkeit von Multimediaanwendungen gelegt. So kann man dank der oben aufgeführten Merkmale (Multiprocessing, Multithreading und Multitasking) mehrere rechenintensive Programme nebeneinander laufen lassen, ohne das BeOS in die Knie gezwungen wird.
So lief neben einem Demoprogramm (3dmov), das in BeOS enthalten ist und einen Würfel steuert, der frei rotierbar ist und auf jeder Seite ein Bild oder eine Videosequenz mit Schatten darstellen kann, gestartet, Hintergrundmusik und ein einfaches Weltraumspiel. (siehe Abbildung 5-6 in 5.2.1 BeOS unter Belastung)
2.2 Verzeichnisstruktur
In BeOS gibt es zwei Verzeichnisklassen: System und User.
Unter System sind alle betriebssystemspezifischen Verzeichnisse und Dateien abgelegt. Diese sollten vom Benutzer nie verändert werden.
Unter User kann der Anwender seine persönlichen Einstellungen löschen, verändern oder hinzufügen.
Die Verzeichnisse apps, home, optional und preferences sind Verzeichnisse, die vom Benutzer verändert werden können. Die Verzeichnisse beos und develop sind Systemverzeichnisse und sollten vom User nicht verändert werden.
Bedeutung der Verzeichnisnamen:
Verzeichnis Inhalt apps Anwendungen für BeOS beos BeOS-Basisdateien demos Demo-Anwendungen develop Header- und Bibliotheksdateien für Entwickler home Alle vom Anwender hinzugefügte Dateien, Schriftsätze, Bibliotheken... optional Zusätzliche Dateien, z.B. MIDI-Dateien, Filme,... preferences Verweise zu bevorzugten Anwendungen
Das Verzeichnis /boot/beos/ ist das Kernverzeichnis. In diesem Verzeichnis befinden sich die Hauptdateien von BeOS.
Diese können von einem User nicht gelöscht werden.
Inhalt folgender Verzeichnisse: (Stammverzeichnis /boot)
Verzeichnisse Inhalt /beos Kernverzeichnis /apps Ausführbare BeOS-Applikationsdateien /bin Programme der Be-Shell (Befehle, Tools...) /documentation Basis-Dokumentation für User und Entwickler /etc Konfigurations- und Supportdateien /preferences Einstellungen für BeOS-Anwendungen /system Kernverzeichnis für BeOS.
Veränderungen vom Benutzer sind hier verboten. Änderungen können nur mit Administratorrechten vorgenommen werden./demos Demoanwendungen (z.B. Animationen) /develop Dateien und Programme für Entwickler /home Userverzeichnis /optional Zusatzprogramme und zubehör (z.B. GNU-Sourcecode)
Das Systemverzeichnis ist sozusagen das Rückrad und die Lebensader von BeOS.
Es beinhaltet folgende Unterverzeichnisse: (Stammverzeichnis /boot/beos/system)
Verzeichnisse Inhalt /Deskbar Anwendungen der Deskbar /Tracker Manipulationsumgebung für GUI (Graphical User Interface) /add-ons Treiber und Zusatzcode für Server und Anwendungen /Print/ Druckertreiber /app_server Graphikkartentreiber /drive_setup Zusätze für das Laufwerktool /kernel alle anderen Treiber und die Dateisysteme /net_server Treiber für den BeOS Netzwerkserver /boot Skripts und Dateien für den Bootvorgang /fonts Zeichensätze /kernel_joe BeBox-Kernel /kernel_mac Macintosh-Kernel /lib Bibliotheken /ppd Druckerbeschreibungen für den Printserver /servers BeOS-Server (App, Audio, Debug, Mail, Net, Print, Register, Syslog)
2.3 Dateisysteme
Das BeOS verwendet sein eigenes Dateisystem, das BFS (BeOS Dateisystem). Dieses ist ein 64-bit Journaling Dateisystem. Es ist wie eine Datenbank aufgebaut und benutzt erweiterte Dateiattribute und Indizes. Damit läßt sich im Tracker (dem BeOS-Explorer) neben Dateien und Verzeichnissen, auch nach Textpassagen oder Emails suchen.
Dank dem Journaling Dateisystem werden auch defekte Dateien gleich während des Bootvorgangs repariert.
Neben BFS wird auch HFS (MacOS Dateisystem) und ISO9660 (CD-ROM Dateisystem) unterstützt. FAT16 kann bereits gelesen werden.
2.3.1 Hierarchische Dateisysteme
Die meisten Dateisysteme sind hierarchisch organisiert. Diese kann BeOS ohne Probleme einbinden. Die Dateisysteme, die nicht hierarchisch organisiert sind, müssen an den Dateisystem Handler (siehe 2.3.4 Dateisystem Handler) angebunden werden, damit eine Hierarchie simuliert wird.
Das hat zur Folge, daß alle Dateisysteme unabhängig ihrer Organisation von BeOS gleich behandelt und damit auch ohne große Probleme eingebunden werden können.
Unter BeOS können mehrere Dateisysteme gleichzeitig eingebunden werden. Dabei werden sie im Root- Verzeichnis angelegt.
Ein hierarchisches Dateisystem, das von BeOS erkannt werden will, muß folgende Eigenschaften besitzen:
- Daten sind als Verzeichnisbaum mit Dateien organisiert
- Jede Datei ist in einem bestimmten Verzeichnis. D.h. eine Datei kann nicht gleichzeitig in mehreren Verzeichnissen sichtbar sein.
- Das gleiche gilt für Verzeichnisse
- Die Hierarchie breitet sich vom Root- Verzeichnis aus. Das Root- Verzeichnis ist das Stammverzeichnis. Es gibt kein Verzeichnis darüber.
- Jedes Verzeichnis und jede Datei hat einen Namen. Diese müssen unabhängig innerhalb eines Verzeichnisses sein.
- Im BeOS Dateisystem ist "/" das einzige ungültige Zeichen.
- Jedes Verzeichnis hat automatisch die Einträge "." und "..".
2.3.2 Symbolische Links
Symbolische Links (ähnlich den sicher bekannten Verknüpfungen, bzw. Aliases oder Shortcuts) sind Dateien, die auf eine anderen Eintrag verweisen, d.h. symbolische Links bilden eine Abkürzung zu einem Eintrag. Diese Einträge können wieder symbolische Links sein, Verzeichnisse, Dateien oder auch Geräte. Diese können irgendwo im Verzeichnisbaum sein.
Das Problem bei symbolischen Links ist der Umstand, daß Schleifen gebildet werden können. D.h. wenn ein symbolischer Link auf einen anderen zeigt und dieser z.B. wieder zurück auf den ersten verweist, hat meine eine endlose Schleife.
Das auf dem BeOS Desktop vorhandene "Welcome_To_BeOS.html"-Symbol ist ein symbolischer Link auf das reale HTML-Dokument (siehe Abb. 5-1 in 5.2 R3-Screenshots).
BeOS unterstützt keine Hard-Links. Diese Links stellen einen Eintrittspunkt (Knotenpunkt) in eine Hierarchie dar.
2.3.3 Virtuelles Dateisystem
Ein virtuelles Dateisystem existiert nur im Speicher. Wenn man das Betriebssystem beendet, wird auch das Virtuelle Dateisystem gelöscht, d.h. alle Änderungen gehen verloren.
Momentan werden von BeOS nur die drei Virtuelle Dateisystem Handler rootfs, devfs und pipefs benutzt.
RootFS ist das Root Dateisystem. Das Root Dateisystem ist unter "/" eingerichtet. In diesem werden alle anderen Dateisysteme gemountet.
DevFS ist das "Device- Dateisystem". Dieses verwaltet den Zugriff auf die Hardware (z.B. Festplatte, Disketten-Laufwerk, CD-ROM...).
Das dritte ist PipeFS. Dieses ist der Handler für das "Pipe- Dateisystem". Mit diesem werden Daten geschrieben und gelesen.
Virtuelle Dateisysteme werden im Tracker (entspricht dem Windows-Explorer) nicht angezeigt.
2.3.4 Dateisystem Handler
Damit der Kernel ein Dateisystem mounten kann, muß er ein Dateisystem Handler finden, der das Dateisystem Format versteht. Der Handler stellt also einen Vermittler, bzw. eine Schnittstelle zwischen Kernel und z.B. den Daten auf einer Festplatte dar.
Alle Dateisystem Handler sind Betriebssystemzusätze, sogenannte "add-ons". Um mit einem Dateisystem zu kommunizieren, lädt der Kernel einen solchen Handler.
Der Vorteil dieser Methode ist, daß der Kernel nichts über das spezielle Dateisystem wissen muß, sondern nur, wie er mit dem Handler zu kommunizieren hat.
Momentan kann man noch keinen eigenen Dateisystem Handler erstellen. Die zugehörige Handler-API wird in eine der nächsten Versionen eingebaut.
2.3.5 Aufbau des BFS
Das BFS ist hierarchisch aufgebaut. Es kann neben Verzeichnissen und Dateien auch symbolische Links verwenden.
Wenn ein anderes Dateisystem eingebunden wird, wird es im Root-Verzeichnis verbunden (mount).
Wenn man davon spricht, daß BeOS andere Dateisysteme erkennt, meint man damit, daß der Dateisystem Handler unterstützt wird.
Beim Start existiert eine Art "Über-System". Dieses ist Teil des Kernels. Es mountet das Root-File-System (RFS). Alles andere wird im RFS gemountet.
Das Root- Verzeichnis des Root Dateisystems heißt "/". Das Root- Verzeichnis ist das oberste Verzeichnis der Hierarchie. Es gibt kein Verzeichnis darüber.
Innerhalb des Root- Verzeichnisses "/" sind nur Verzeichnisse und symbolische Links erlaubt. Das bedeutet, daß das Root- Verzeichnis keine echten Dateien beinhaltet.
Die Verzeichnisse innerhalb des Root- Verzeichnisses stellen nur Verknüpfungen zu anderen Dateisystemen dar. Es ist erlaubt im Root- Verzeichnis eigene Verzeichnisse zu erstellen. Diese können aber ebenfalls nur als Knotenpunkt genutzt werden und nicht um Dateien darin zu speichern.
Ebenfalls können auch symbolische Links erstellt werden.
Wenn BeOS gestartet wird, werden einige Verzeichnisse und symbolische Links automatisch erstellt.
Dabei wird für jedes gefundene Dateisystem (Festplatte, CD-ROM, Floppy, etc.), ein Verzeichnis erstellt, das als Knotenpunkt fungiert, damit auf das Medium zugegriffen werden kann.
Im Verzeichnis "/boot" ist z.B. die Verknüpfung zu dem Dateisystem, von dem gebootet wird.
Als weitere werden zwei virtuelle Dateisysteme erzeugt, die nach "/dev" und "/pipe" gemountet werden.
Auch symbolische Links werden erstellt. So gibt es einen Link nach "/boot". Außerdem die Links "/etc", "/bin" und "/system", die auf die gleichen Verzeichnisse innerhalb des Unterverzeichnisses "/boot/beos" verweisen.
Zu guter letzt wird auch nach "/boot/var" der Link "/var" und nach "/boot/var/temp" der Link "/temp" erstellt.
Wenn man nach dem Bootvorgang das Root- Verzeichnis anschaut, sieht man etwa folgenden Ausdruck (die Namen für "BootDisk" und "Floppy" können natürlich je nach gespeichertem Namen variieren):
1
|
baron | users |
0
|
Dec
|
20 | 17:47 | bin -> /boot/beos/bin | ||||||||||
1
|
baron | users |
2048
|
Nov
|
2 | 18:17 | boot/ | ||||||||||
1
|
baron | users |
0
|
Dec
|
20 | 17:47 | dev/ | ||||||||||
1
|
baron | users |
0
|
Dec
|
20 | 17:47 | etc -> /boot/beos/etc | ||||||||||
1
|
baron | users |
2048
|
Dec
|
20 | 17:48 | Floppy | ||||||||||
1
|
baron | users |
0
|
Dec
|
20 | 17:47 | BootDisk -> /boot | ||||||||||
1
|
baron | users |
0
|
Dec
|
20 | 17:47 | pipe/ | ||||||||||
1
|
baron | users |
0
|
Dec
|
20 | 17:47 | system -> /boot/beos/system | ||||||||||
1
|
baron | users |
0
|
Dec
|
20 | 17:47 | tmp -> /boot/var/tmp | ||||||||||
1
|
baron | users |
0
|
Dec
|
20 | 17:47 | var -> /boot/var |
Mit dem Befehl "df" bekommt man eine Liste der gemounteten Dateisysteme:
Mount | Type | Total | Free | Flags | Device | |||||
/ | rootfs |
0
|
0
|
0
|
||||||
/dev | devfs |
0
|
0
|
0
|
||||||
/pipe | pipefs |
0
|
0
|
0
|
||||||
/boot | bfs |
1058415
|
729993
|
70004
|
/dev/disk/ide/0/master/0_0 | |||||
/fido | bfs |
1440
|
904
|
70004
|
/dev/disk/floppy/raw |
"df" listet alle Dateisysteme auf, auch die Virtuellen. Diese erkennt man an der Größe 0.
2.4 Unter BeOS entwickeln
Die Schnittstellen im BeOS sind als Klassen aufgebaut und fast durchgängig objektorientiert in C++ zu programmieren. Anders als unter Windows mit OWL und MFC oder unter MacOS mit PowerPlant ist die Klassenstruktur die direkte Schnittstelle zum BeOS. Es liegt also keine zusätzliche Schicht zwischen der Klassenbibliothek und der API.
Objekte kommunizieren untereinander mit Hilfe von Messages, später auch über das Internet. Das Message-Konzept erlaubt es auf einfache Art und Weise, eigene Klassen als eigenständige Threads zu implementieren. Man läßt seine Klasse vom Objekt BLooper erben und in der abgeleiteten Methode DispatchMessage() auf die ankommenden Messages reagieren. Da DispatchMessage() während der Ausführung gesperrt ist, besteht auch keine Gefahr eines gleichzeitigen Zugriffes auf die implementierte Klasse.
Die Lite-Version der Code-Warrior IDE von Metrowerks gehört zum Lieferumfang. Es erlaubt mehrere Compiler-Threads gleichzeitig ausführen zu lassen. Der C++-Compiler unterstützt Templates und Namespaces, sowie RTTI (RunTime Type Information, übergibt bestimmte Informationen über Objekte).
Mit der Vollversion des Code-Warriors erhält man Java-Entwicklungstools, basierend auf Suns Java Development Kit 1.0.2. Die Runtime Library ist frei erhältlich, aber nicht auf der BeOS-CD enthalten.
2.5 Aufbau von BeOS
Abb. 2-1 |
BeOS-Anwendungen greifen als Clients auf einheitliche Server mit gleichen APIs zu. Deshalb brauchen Programme beim Portieren von einer Plattform auf eine andere, etwa vom Mac auf den PC, nur neu kompiliert zu werden. Jeder einzelne Server arbeitet multi-threaded, so daß das komplette Betriebssystem von mehreren Prozessoren profitiert.
2.6 BeOS anpassen
In BeOS lassen sich die meisten Einstellung ähnlich wie unter Windows vornehmen.
So kann man die Geschwindigkeit und die Tastenbelegung der Maus, die Tastatur, Bildschirm usw. sehr einfach einstellen.
Mit der Replicants Technologie können Objekte direkt mit dem Desktop verschmelzt werden. Wenn man also beispielsweise immer die aktuelle Uhrzeit wissen möchte, kann man die "Clock"- Anwendung in den Desktop einbinden. Die Uhr ist dann an einem festen Platz und wird bei jedem Neustart automatisch wieder dort erscheinen.
Allerdings sind die Möglichkeiten noch stark eingeschränkt. So kann das deutsche Tastaturlayout kein "@"-Zeichen darstellen, da die "Alt-Gr"-Taste nicht berücksichtigt wird.
Wie unter Linux oder Unix gibt es die Möglichkeit zwischen bis zu 9 Arbeitsflächen zu wechseln (siehe Abbildung 5-4 in 5.2 R3-Screenshots). Gewechselt wird mit Alt+Funktionstasten oder per Maus. Die Auflösung und Farben der einzelnen Arbeitsflächen lassen sich separat einstellen.
Abb. 2-2 |
Die Einstellmöglichkeiten findet man unter:
Be -> Preferences
2.7 Userprofile
Es gibt die Möglichkeit User anzulegen. Die Daten zu den Usern werden in einzelnen Dateien abgelegt. Diese Dateien können von Anwendungen, wie z.B. BeMail, verwendet werden, um Benutzerprofile zu laden.
BeOS selbst unterstützt momentan allerdings noch keine Profile, um z.B. per Login verschiedene User zu verwalten.
2.8 Bedienung von BeOS
Die Bedienung der graphischen Oberfläche von BeOS ist ähnlich der von Windows. Anstatt dem Windows Start-Button gibt es unter BeOS den Be-Button. Dieser ist in der TrackBar (dem Windows-Taskleistenpedant) eingebettet.
Abb. 2-3 |
Das BeOS- Benutzerinterface nennt man Tracker. Dieser ist ähnlich dem Explorer von Windows.
Wenn man Dateien löschen will, wirft man sie erst in den Mülleimer. Dieser bildet die letzte Wiederherstellungsmöglichkeit, bevor die Daten beim "Leeren" des Mülleimers völlig vernichtet werden.
Natürlich gibt es leichte Unterschiede zu gängigen Betriebssystemen mit graphischer Oberfläche. Diese sind aber minimal und bilden kein Problem, wenn man bereits damit gearbeitet hat.
3 Geräte
3.1 Be-Shell
Die Be-Shell (siehe Abb. 5-14 in 5.2.7 Die Be-Shell und SheepShaver) basiert auf der "GNU bash shell" (Bourne-Again Shell), einem Ableger der originalen Borne-Shell.
Da BeOS einen POSIX-kompatiblen Layer hat, ist es möglich Unix Programme durch ein einfaches Recompilieren auf BeOS laufen zu lassen.
Um eine Be-Shell zu starten, klicken man auf "BE->APPS->Terminal Application".
Die üblichen Kommandos, um sich in der Be-Shell zurechtzufinden, sind folgende:
Kommando: Beschreibung: exit, quit Beendet die Be-Shell ls, dir Auflistung des Inhaltes eines Verzeichnisses cd <Pfad> Change Directory: Wechselt in das Verzeichnis <Pfad>. ".." bewirkt das Zurückspringen in die nächst höhere Ebene. <Anwendung> Startet eine Anwendung mit dem Namen <Anwendung> ftp <Server> Startet eine FTP-Session (File Transfer Protocol) auf den Server <Server> telnet <Server> Startet eine Telnet-Session auf den Server <Server> ps Gibt eine Liste aller aktuellen Prozesse mit ID-Nr. aus kill <Prozeß-ID> Beendet den Prozeß mit der Prozeß-ID <Prozeß-ID> chmod Verändert die Rechte einer Datei oder eines Verzeichnisses help <Kommando> Hilfe zu Kommando
Dies sind nur ein kleiner Auszug aus den mögliche Kommandos in der Be-Shell.
Da die Kommandos aus Linux und Unix bekannt sind und es dazu ausführlich Literatur gibt, wird nicht ausführlich auf deren Bedeutungen und Funktionen eingegangen.
Mit help <Kommando> wird, sofern vorhanden, die Hilfe mit Erklärungen zu dem jeweiligen Kommando aufgerufen.
Unter [3] gibt es Erweiterungen für die Be-Shell, wie Pearl oder GNU Emacs.
3.2 Rechte von Dateien und Verzeichnissen
Dateien und Verzeichnisse haben, wie unter Linux oder Unix, verschiedene Rechte. Dies sind die Rechte des Besitzers, die Rechte einer Gruppe oder die Rechte der anderen Benutzer.
Der Besitzer ist derjenige, der die Datei erstellt hat. Man kann nun mehrere verschiedene User zu einer Gruppe zusammenfassen, wie z.B. mehrere Studenten zur Gruppe "Studenten".
Das Recht "ausführbar" zu sein, kann ebenfalls vergeben werden. Dieses berechtigt eine Datei oder ein Verzeichnis, daß es ausgeführt werden kann. Verzeichnisse müssen immer ausführbar sein, da sie sonst nicht benutzt werden können.
Die Rechte werden mit dem Befehl "chmod" verändert.
Im unteren Beispiel sieht man das gemountete Diskettenlaufwerk. In Spalte 2-4 sind die Zugriffsrechte des Eigentümers, in Spalte 5-7 die einer Gruppe und in Spalte 8-10 die der restlichen User.
Vergebene Leserecht werden durch ein "r" (read), Schreibrechte durch ein "w" (write) und Ausführungsrechte durch ein "x" (execute) angezeigt. Wenn ein Recht nicht vergeben wird, wird das Feld durch ein "-" (Erlaubnis nicht erteilt) gekennzeichnet (z.B. Spalte 9):
d r w x r w x r - x 1baron users 2048 Dec20 17:47 Floppy
- Spalte: zeigt an, ob es eine Datei (-), ein Verzeichnis (d) oder ein Link (l) ist.
- Spalte: Leserechte des Besitzers
- Spalte: Schreibrechte des Besitzers
- Spalte: Ausführungsrechte des Besitzers
- Spalte: Leserechte der Gruppe
- Spalte: Schreibrechte der Gruppe
- Spalte: Ausführungsrechte der Gruppe
- Spalte: Leserechte der restlichen User
- Spalte: Schreibrechte der restlichen User
- Spalte: Ausführungsrechte der restlichen User
- Spalte: Anzahl der Links
- Spalte: Besitzer (in diesem Fall baron, also der Superuser)
- Spalte: Gruppe (in diesem Fall user)
- Spalte: Größe in Byte
- Spalte: Modifikationsdatum
- Spalte: Modifikationsdatum
- Spalte: Modifikationsdatum
- Spalte: Name
3.3 Netzwerk und Internet
BeOS unterstützt zur Zeit TCP/IP und AppleTalk.
AppleTalk ist ein Protokoll um mit Apple-Druckern oder Rechnern zu kommunizieren.
BeOS nutzt dieses Protokoll momentan nur, um mit Apple-Druckern umzugehen.
(Siehe auch Abb. 5-10 in 5.2.4 Netzwerk)
3.3.1 Einrichten des Netzwerks
Um das Netzwerk einzurichten, muß man das Programm Network unter "Be -> Preferences" aufrufen.
Bei der Installation der Netzwerkkarte hat man die Möglichkeit aus vier möglichen Netzwerkkarten auszuwählen. Es kann hier aber auch eine PPP-Verbindung für Modems eingerichtet werden.
Wenn die Karte ausgewählt ist, muß die IP-Adresse und Netzmaske des Rechners eingegeben werden.
Eine dynamische IP-Vergabe ist nur beim Modem möglich, nicht bei der Netzwerkkarte.
Gegebenenfalls läßt sich auch der Port und der IRQ einstellen (z.B. für NE2000-Kompatible Netzwerkkarte)
Um DNS zu nutzen, muß der Domain Name und/oder Primary und Secondary Server eingegeben werden. DNS kann aber auch deaktiviert werden.
Ein FTP- und ein Telnet-Server können unter Netzwerkservice aktiviert werden. Beide benötigen einen Usernamen und Passwort.
Dem Rechner kann im Feld "Host Name" ein Name gegeben werden, um ihn im Netzwerk eindeutig identifizieren zu können. Im Feld "Router IP Number" kann das Gateway für z.B. das Internet eingegeben werden.
Um den Rechner per Modem anzuschließen, kann man dynamische IP-Vergabe auswählen.
Die Zugangsdaten für den Provider und die Daten für das Modem lassen sich in einem extra Menü ebenfalls eintragen. Verbindungen können aufgezeichnet werden.
Es gibt weiterhin die Möglichkeit mehrere Netzwerkkonfigurationen zu speichern und zu laden.
BeOS läßt sich auch als Gateway für andere Rechner einrichten. Dazu muß "IP-Forwarding" aktiviert werden.
Um das Netzwerk zu starten, ist kein Neustart von BeOS nötig, sondern nur das Neustarten des Netzwerks.
Abb. 3-1 |
Unter /boot/home/config/etc/hosts ist die Hostdatei abgelegt. Diese unterscheidet sich nicht von den üblichen Hostdateien.
Dies ist ein Beispiel, wie eine Host-Datei aussehen könnte:
# Sample hosts file for assigning names to IP addresses
#
# IP-address hostname aliases (optional)
#
192.0.0.23 Unixbox.mycompany.com Unixbox
192.0.0.123 bebox.mycompany.com bebox
3.3.2 Internet unter BeOS
Um das Internet unter BeOS zu nutzen, bietet Be den Browser NetPositiv und das Emailprogramm BeMail an. Diese Programme lassen sich ähnlich wie anderer Browser und Emailclients bedienen.
Allerdings ist ihr Funktionsumfang stark eingeschränkt. So kann NetPositiv zwar inzwischen Frames darstellen, beherrscht aber weder JavaScript noch Java.
Des weiteren gibt es den Webserver PoorMan. Auf einen BeOS-Computer kann per FTP und Telnet zugegriffen werden, wenn es in der Netzwerkkonfiguration aktiviert ist. Die Aktivitäten können in einer Datei aufgezeichnet werden.
3.4 Treiber installieren
Es gibt unter BeOS zwei Arten von Treibern: Graphiktreiber und andere.
Die Graphikkartentreiber sind im Verzeichnis
/boot/beos/system/add-ons/kernel
und in
/boot/beos/system/add-ons/app_server
sind alle anderen.
Die Verzeichnisse dürfen nicht verändert werden. Außerdem darf die Datei "supervga" im Verzeichnis /boot/beos/system/add-ons/app_server nicht verändert oder gelöscht werden, da sonst BeOS nicht mehr gestartet werden kann.
Eigentlich installiert man einen Treiber nicht, sondern fügt die Treiberdatei hinzu.
Um einen neuen Treiber hinzuzufügen, kopiert man die Datei in das jeweilige Verzeichnis.
Danach muß BeOS neu gestartet werden.
Dynamisches Laden von Treibern ist momentan noch nicht möglich. Ob es in Zukunft möglich sein wird, ist nicht bekannt.
3.5 BeWare oder mitgelieferte Programme
Die Firma Be spricht bei Anwendungsprogrammen gerne von BeWare. Folgende Anwendungsprogramme sind bei BeOS enthalten
- Tracker: Der Desktop von BeOS
- CodeWarrior: Entwicklungstool von Metrowerks (ist allerdings in der Lite-Version und kann daher nur Programme bis 64k Größe kompilieren).
- BeStudio: Mal- und Zeichenprogramm
- BeBasic: Eine Art Mini-Office-Paket. Darin sind enthalten:
- Writer: Textverarbeitung (Stärke: Ermöglicht verschiedene Sichten auf ein Dokument)
- Sum-It: Tabellenkalkulation
- (BeBasic ist sehr stark eingeschränkt gegenüber anderen Office-Paketen).
- BeMail: Email-Programm
- NetPositive: Browser. Unterstützt kein Java und JavaScript, kann aber inzwischen mit Frames umgehen. Netscape oder IE ist momentan für BeOS nicht geplant.
- FastTrack
- Ghostscript: Programm zur Darstellung von Postscript- und PDF-Dateien
- Icon-O-Matic: Icon-Editierer
- PoorMan: Webserver
- Verschiedene Packer und Entpacker
- Verschieden Audioprogramme (z.B. CD-Player, MIDI)
- Verschieden einfache Spiele
- Gobe Productive: Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Bildbearbeitung und Präsentation
Erste Emulationsumgebung zweier deutscher Studenten (SheepShaver) auf Basis der Apple-ROMs, ermöglicht den Betrieb von MacOS-Software im BeOS-Fenster. [4]
Unter [3] gibt es noch viele andere Free- und Shareware Programme.
4 Fazit
4.1 Probleme:
BeOS hat mit vielen Problemen zu kämpfen. So fehlen in erster Linie Treiber für gängige PC-Karten. PCMCIA wird momentan kaum unterstützt. Damit fällt die Anwendung von BeOS auf Laptops weg.
Be versucht schon mit dem nicht einmal im Ansatz fertigen Release 3 Geld zu verdienen. So kostet BeOS DM 179,00. Inzwischen gibt es zwar eine Demo-Version für DM 10.-, allerdings ist diese auf das Anschauen beschränkt, da man nur die Einstellungen auf Diskette speichern kann.
Wenn der Rechner, auf dem BeOS installiert werden soll, nicht penibel der Hardwareliste von Be entspricht, fällt die Installation sowieso flach und man kann sich das Geld sparen.
Eine kostenlose Update-Berechtigung auf Release 4 haben nur Käufer, die BeOS nach dem 15. Oktober 1997 gekauft haben.
Da R3 von den BeOS-Machern selbst als Version für Freaks angesehen wird und erst R4 für den Anwender gedacht ist, vergrault sich Be damit Ihre wichtigste Gruppe: nämlich die Fans, die in ihrer Freizeit Anwendungen für BeOS schreiben.
Client-Server wird von BeOS nicht geboten. Somit können Daten von anderen Systemen über das Netzwerk nur per FTP geholt werden.
Das Drucken funktioniert ebenfalls nicht per Netzwerk. Außerdem gibt es für den Drucker weder eine Fehlerdiagnose noch einen Druckerspooler.
Bei der deutschen Tastatur-Map wird die Alt-GR-Taste ignoriert. Damit ist kein @- oder | (Pipe) Zeichen möglich. Nur mit wenn man mit dem US-Tastaturlayout arbeitet und damit auf die Umlaute verzichtet, ist ein Arbeiten mit BeOS möglich.
Wichtige Anwendungsprogramme für BeOS gibt es momentan kaum und die großen Softwareanbieter haben auch keine Pläne dies zu ändern, daher tut sich BeOS schwer, auf dem Massenmarkt Fuß zu fassen. Ohne diese breite Zielgruppe, wird sich aber kein Softwarehaus auch nur überlegen, BeOS-Applikationen zu schreiben.
Zuletzt muß sich BeOS gegen ein breit gestreutes Windows und ein nahezu kostenloses Linux durchsetzen.
4.2 Neue Feature in R4:
Neun Monate nachdem der erste Release für Intelarchitektur auf den Markt gekommen ist, ist nun der Release 4 fertig. Darin hat Be viele große Probleme, die Anwender in Release 3 vor der Installation zurückschrecken ließen, beseitigt. Hier soll eine kurze Übersicht über die neuen Feature gezeigt werden:
- Die Arbeitsflächen wurden von 9 auf 32 erweitert.
- Hintergrundbilder können geladen werden.
- Fenster können nun von der einen Arbeitsfläche zur anderen verschoben werden
- Die "System-Default-Taste" kann nun von "Alt" nach "Ctrl" geändert werden
- Twitcher (Task-Switcher) wurde eingeführt, damit man mit den Tasten "Alt" + "Tab" zwischen den Anwendungen wechseln kann
- Damit Anwendungen auch fremde Datenformate lesen und schreiben können, gibt es jetzt systemweite Datenfilter, die zentral konfigurierbar sind.
- Resourcen alter ISA-Karten können konfiguriert werden (ähnlich wie in Windows)
- Viele verschieden populäre Joysticks sind konfigurierbar
- Im Internetbereich wurde viel verändert. So kann NetPositiv momentan mit 40-Bit verschlüsseln. Ab Release 4.1 soll es eine 128-Bit Version geben. Beide Programme wurden auf Schnelligkeit verbessert. Auch PoorMan wurde verbessert.
- Ebenfalls ein großer Fortschritt ist das Medienkit. So bietet das Audio-Panel verschiedene unabhängige Mixer für laufende Soundevents. Geräusche für Ereignisse können eingerichtet werden. BeOS kann die Audiohardware nun mit 6ms ansteuern (z.V. Windows benötigt mehr als 25ms)
- SCSI wird besser unterstützt. So wurde erfolgreich von einem SCSI Iomega Jaz Drive installiert und gebootet. Auch das Zip-Drive von Iomega (ebenfalls SCSI) kann nun benutzt werden.
- Video-Schnitt- und TV-Tuner-Karten werden unterstützt
- USB-Support wird vorbereitet
- Die Performance von IDE-, ATA- und ATAPI- Laufwerken wurde deutlich verbessert
- FAT32 kann nun gelesen und geschrieben werden (selbst Windows NT 4.0 schafft das noch nicht)
- Netzwerkstack, PPP und DHCP- Konfiguration wurden erweitert
- Und natürlich wurde die Hardwarekompatibilität erweitert.
Unter [1] kann man die aktuelle Kompatibilitätsliste für R4 einsehen.
Es wurde also hauptsächlich an der Kompatibilität und Multimedia erweitert. Das zeigt deutlich den Trend, BeOS als Multimedia-Betriebssystem auf den Markt durchzusetzen.
Es gibt aber auch noch Dinge, die noch unvollständig sind. So z.B. das Videopanel. Typische Medientypen werden auch noch nicht vollständig unterstützt. So können z.B. Gif-Bilder zwar angezeigt, aber nicht erstellt werden. Es gibt noch Lizenzprobleme.
Quicktime-Videos werden zwar abgespielt, aber noch ohne Sound.
Diese Probleme soll in Release 4.1 behoben sein. Dann werden auch AVI- und Indeo Videos abspielbar sein.
Ebenfalls ab R 4.1 soll es einen Client für MS Netzwerke geben.
4.3 Ausblick auf R5
- NTFS
- Zugriff auf BFS von Windows aus
- IEEE1394 (FireWire)
- Codecs für DV und MPEG2
- weitere Media-Datenformate
- Power Management für Notebooks
- PCMCIA / Cardbus für Notebooks
- OpenGL-Hardware
4.4 Firmenankündigungen
- Opera kündigt Browser für BeOS an
- Maxon das Cinema4D XL Raytracing und Animationsprogramm
- Steinberg mit Cubase
- Bochs will eine Windows-Emulation auf den Markt bringen.
5 Anhang
5.1 Links
5.1.1 Internetseiten
[1] http://www.be.com: Offizielle Homepage der Firma Be
[2] http://www.befunk.com: Hauptsächlich aktuelle Funktionalität mit Hardware
[3] http://www.be.com/beware: Anwendungen für BeOS
[4] http://www.sheepshaver.com: Macintosh Emulator
[5] http://www.cs.utexas.edu/users/fizzboy: Fanseite mit nützlichen Tips und Links
[6] http://www.bebox.org: Nützliche Links
[7] http://www.beeurope.com: Offizielle Seite der Firma Be in Europa
5.1.2 Newsgroups
de.comp.os.be
http://www2.ai-lab.fh-furtwangen.de/~DeBUG/(Deutsche BeUser Group)
5.2 R3-Screenshots
Die nachfolgenden Bilder zeigen einige Screenshots von R3.
Abb. 5-1 |
Abb. 5-2 |
Wie in Bild 5-2 zu sehen ist, sind alle Dokumente im HTML-Format abgelegt.
Abb. 5-3 |
In Screenshot 5-3 sieht man, wie BeOS seine Daten mit den erweiterten Dateiattributen verwaltet (siehe auch 2.3 Dateisysteme).
Abb. 5-4 |
In Abbildung 5-4 sieht man die verschiedenen frei konfigurierbaren Workspaces (siehe auch 2.6 BeOS Anpassen).
Abb. 5-5 |
Bild 5-5 zeigt einige Anwendungen von BeOS.
5.2.1 BeOS unter Belastung
Abb. 5-6 |
Hier läuft neben dem Demoprogramm "3dmov", das in BeOS enthalten ist und einen Würfel steuert, der frei rotierbar ist und auf jeder Seite ein Bild oder eine Videosequenz mit Schatten darstellen kann, Hintergrundmusik und ein einfaches Weltraumspiel (siehe 2.1 Feature).
Abb. 5-7 |
In Screenshot 5-7 sieht man Überwachungstools, um z.B. die Prozessor- Auslastung zu beobachten.
5.2.2 Spiele unter BeOS
Abb. 5-8 |
Einige einfache Spiele, die mit BeOS geliefert werden (Abb. 5-8).
5.2.3 Entwickeln unter BeOS
Abb. 5-9 |
Entwickeln mit Metrowerks Codewarrior in Bild 5-9 (siehe auch 2.4 Unter BeOS entwickeln).
5.2.4 Netzwerk
Abb. 5-10 |
Netzwerkeinstellungen und Poor Mans Webserver (siehe 3.3 Netzwerk und Internet).
In Screenshot 5-11 sieht man den Browser NetPositiv und den Emailclient Be-Mail.
Abb. 5-11 |
5.2.5 Replicants Technologie
Abb. 5-12 |
Mit der Replicants Technologie können Objekte direkt mit dem Desktop verschmelzt werden. Das Objekt ist dann an einem festen Platz und wird bei jedem Neustart automatisch wieder dort erscheinen.
Hier wurde z.B. der Browser NetPositiv eingebettet (siehe auch 2.6 BeOS Anpassen).
5.2.6 Multimedia unter BeOS
Abb. 5-13 |
Dies sind einige mitgelieferte Programme unter BeOS, um Sound abzuspielen, zu bearbeiten und zu erstellen.
5.2.7 Die Be-Shell und SheepShaver
Abb. 5-14 |
Rechts sieht man ein Terminalfenster, das die Be-Shell (siehe 3.1 Be-Shell) zeigt.
Links daneben ist der MacOS-Emulator Sheepshaver. Dieser wurde von zwei deutschen Studenten geschrieben [4] und simuliert eine MacOS-Umgebung. Damit können MacOS Programme unter BeOS ausgeführt werden.
5.3 R4 Screenshots
Die nächsten 4 Screenshots zeigen einige Änderungen im Release 4 (siehe 4.2 Neue Feature in R4).
Abb. 5-15 |
Die erweiterten Möglichkeiten in R4 sind z.B. die 32 Workspaces, die Möglichkeit Hintergrundbilder zu wählen und zwischen den einzelnen Tasks mit "Alt" + "Tab" hin und her zu wechseln.
Abb. 5-16 |
In R4 kann nun auch dank Unicode der japanische Zeichensatz installiert werden.
Abb. 5-17 |
Eine große Änderung ist die erweiterte Einstellungsmöglichkeit der Geräte. So können z.B. für PC-Karten nun auch IRQs vergeben werden.
Abb. 5-18 |
Erweiterungen im Netzwerk- und Modembereich.
©1999 Sebastian Pritschow
HTML Source überarbeitet und angepaßt durch Christian Albrecht (Lelldorin) 2007
Zur Verfügung gestellt durch Sebastian Pritschow für die BeSly, der BeOS & Zeta Wissensbasis.
"Ein großes Dankeschön an Sebastian Pritschow für diesen Beitrag!"
- Details
- Geschrieben von: admin
- Kategorie: Artikel
- Zugriffe: 1713
Artikel aus der zemag Ausgabe 3, Oktober 2005
Was ist die BeSly?
Die BeSly ist eine Plattform für die Bereitstellung von deutschen Anleitungen zum Thema BeOS und Zeta. Dies schließt alle weiteren BeOS Version ein, wie zum Beispiel das Open BeOS Projekt Haiku.
Ursprünglich lag der Schwerpunkt auf Übersetzungen von ReadMe Dateien und Dokumentationen von Programmen und Spielen. Jedoch wurde schon bald auf das Erstellen von eigenen Anleitungen umgestellt. Dies kam daher, dass es meist nur sehr kurz gefasste, oberflächliche und hauptsächlich englische Anleitungen gab, und deshalb das Erklären eines Programms von grund auf mehr Sinn machte. Heute haben wir in nur einem Jahr eine umfangreiche Sammlung von über 90 Anleitungen und 20 Übersetzungen veröffentlicht.
Wie ist die BeSly entstanden?
Die Idee, ein Projekt zugunsten von BeOS und Zeta zu machen, bestand schon lange, bevor die BeSly entstanden ist. Schon damals stießen wir auf Fragen, auf die man keine befriedigende Antwort erhalten hatte. Selbst die Verwendung der vorhandenen Informationsbasen BeTips und der DeBUG hat an vielen Stellen nicht weiterhelfen können. Dazu kam, das die BeTips ausschließlich in englisch gehalten ist und die DeBUG zwar viele Themen bereithielt, jedoch das Vermischen der Ergebnisse der Suchfunktion von Forenbeiträgen und den Hilfestellungen ein Herausfiltern der richtigen Beiträge erschwerte.
Der Anfang war wahrscheinlich das Übersetzen und Neukompilieren des Lingua Sourcecodes, welcher eine deutsche Version hervorbrachte, die zwar immer noch alle Sprachen ins englische übersetzte, aber eine deutsche Navigation hatte. Die dazugehörige Anleitung wurde dann für das Installationspaket der LinguaDe Version übersetzt und veröffentlicht. Es folgten Übersetzungen der ReadMe Dateien und Dokumentationen zu Samba und MeTOS.
Auf Grund dieser Übersetzungen wurden dann Überlegungen angestellt, diese Dateien über eine Plattform für die Community zur Verfügung zu stellen. Zuerst wurde überlegt, diese in eine vorhandene Plattform zu intrigieren, jedoch wurde diese Idee verworfen, da einige der Teammitglieder dort schlechte Erfahrungen gemacht hatten. Also mußte eine neue Plattform erstellt werden, dessen Realisierung bei dem Hamburger Usertreffen besprochen wurde. Geplant war eine Seite in HTML und/oder PHP, die eine einfache und ressourcenfreundliche Oberfläche hat. Außerdem sollte sie komplett in deutsch und auch mit dem Browser NetPositive funktionsfähig sein. Das Menü sollte an die Aufteilung des ZETA-Menüs angelehnt sein, da dies ein leichtes Suchen von Hilfestellungen zu bestimmten Themen bedeutet.
Nun stellte sich die Frage, warum ZETA hier als Vorbild dienen sollte. Dies ist ganz einfach erklärt, denn ZETA ist die offizielle Weiterentwicklung von BeOS.
Es entstanden verschiedene Beispielaufbauten von verschiedenen Leuten. Es wurde mit Standorten für die Navigation, Textfeldern, usw. experimentiert, und am Ende wurde der jetzige Aufbau beibehalten. Es wurden weitere Übersetzungen und ein paar schon vorhandene Anleitungen in die Seite intregiert, so daß diese dann am 18 August 2004 online gehen konnte. Zuerst traf das BeSly Team auf viel Kritik, und der Seite wurde nur eine kurze Lebensdauer vorrausgesagt. Unter anderen wurde behauptet, daß man versuche mit der Seite die Community zu zersplittern, was völlig absurd war - bemühte man sich doch, die Community mit etwas Sinnvollen zu bereichern. Quasi einem Gegenstück zur englischsprachigen BeTips-Seite. Außerdem hatte die BeSly auch einen positiven Nebeneffekt für die Gründer der Seite, da diese sehr aktiv im yellowTAB Forum sind und durch ihre Anleitungen nun in der Lage waren, immer wieder auftretende Fragen mit einem Link auf die entsprechende Anleitung zu beantworten, und sich ein ständiges Wiederholen von Antworten zu ersparen.
Je größer der Umfang an Anleitungen, desto größer der Zuspruch seitens der Community für die BeSly, die sich heute einer Besucherzahl von durchschnittlich ca. 70 Besuchern erfreut. Leider ist es nie zu einer Zusammenarbeit mit der DeBUG gekommen. Hier wollte sich die BeSly als Partner für das Partnerprogramm anbieten.
BeSly Projekte
SambaSwitcher: Irgendwann kam ein ZETA User auf die BeSly zu und stellte seine schon sehr weit fortgeschrittene Konfiguration von Samba vor. Geplant war, ein Script zu erstellen, das eine Netzwerkverbindung zwischen zwei Rechnern erlaubte. Nach einem regen Mailaustausch wurde ein Treffen organisier und an dem Script gemeinsam gearbeitet. Es wurden zusätzliche Navigationen erstellt, und durch stundenlanges Blättern in BeOS-Büchern und Surfen nach Informationen im Internet nach Wegen gesucht, bestimmte Informationen aus dem System auszulesen und zu verwenden. Hierbei musste für die Verwendung bestimmte Dateien entfernt, kopiert, sichergestellt oder neu erstellt werden. Besonders interessant war, zu sehen, wie schon im Anfangsstadium des Scriptes diese seinen Status durch Ändern des Icons anzeigen konnte. Später wurde dann zu dem Script eine umfangreiche Anleitung erstellt und alles in einem Installationspaket intrigiert. Probleme wie das Verwenden der verschiedene ZETA Versionen durch Änderungen in den Verzeichnisaufbauten und Dateistandorten wurden gemeistert. Auch das Cifsmounter-Problem wurde durch das Erstellen des SambaSwitcherClients behoben. Dadurch ist der SambaSwitcher jetzt auf ZETA-Systemen funktionsfähig. Die letzte Änderung hat der SambaSwitcher mit der Einführung von ZETA 1.0 erlebt.
PHP Support für RobinHood: Später folgte dann das PHP Support Projekt, welches ein einfaches Nutzen des RobinHood Servers als Webserver ermöglichte. Hierbei wird der PHP Support hinzugefügt und ein festes Arbeitsverzeichnis festgelegt, damit der Benutzer weiß, wo dieser seine Webseiten ablegen muss. Auch hierzu wurde eine umfangreiche Anleitung erstellt und das Ganze als Installationspaket veröffentlicht.
Was ist für die Zukunft geplant?
Spekulationen über die Zukunft zu machen ist immer sehr schwierig, da man mit vorschnellen Aussagen viele Fragen in den Raum wirft und auch später vielleicht nicht erreichte Ziele ständig Thema von Diskussionen sein könnte. Eine Überlegung, die von der BeSly jedoch derzeit noch intern diskutiert und prüft, ist das Erstellen einer Buchfassung der Wissensbasis. Hierbei wird überlegt, in wie fern dies überhaupt sinnvoll ist, da ja sowieso alles online vorhanden ist, und welche Kosten ein solches Projekt mit sich bringen kann.
Dann ist sicherlich das Erweitern und Verbessern der neuen DeBUG eines der Hauptthemen, die jedoch wenig mit der BeSly an sich zu tun haben. Auf jeden Fall wird es weitere Anleitungen geben und auch nach neuen sinnvollen Projekten wie dem SambaSwitcher Ausschau gehalten.
Resümee
Mit der BeSly wurde bewiesen, dass es auch ohne Programmierkenntnisse möglich ist, einen sinnvollen Beitrag zu einer Community zu liefern. Jeder kann etwas bewirken, auch wenn dieser Teil noch so klein ist. Er muss nur Mut haben, seine Ideen umzusetzen und sich nicht von negativen Kritiken oder Bedenken anderer von seinen Ziel ablenken lassen.
Bereitgestellt durch BeSly, der Haiku, BeOS und Zeta Wissensbasis.
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BeGeistert 006 Impressionen, Wünsche, Denkanstöße... Was soll man dazu sagen?
Zunächst einmal natürlich schade, schade für jeden, der diese Gemeinde nicht live miterleben konnte. Die BeOS Gemeinde ist etwas ganz besonderes. Und das spürt man immer dann am allermeisten, wenn man sich das Wochenende auf BeGeistert aufhält. Man lernt immer wieder neue Menschen kennen, man erfährt immer wieder neue Enttäuschungen, man wird immer wieder aufs neue motiviert.
So viele Phänomene treffen bei BeGeistert aufeinander, dass es eigentlich schier unmöglich ist, seine Stimmungen aus BeGeistert anderen darlegen zu können.
Es gab wieder einige neue Gesichter. Das ist sehr wichtig für BeGeistert und BeOS. Doch leider gab es viele, die einfach vermisst wurden. Wichtige Entwickler, die nicht auf BeGeistert waren. Das stimmt mich sehr traurig und auch nachdenklich. Waren beim letzten Mal noch diverse Neuankündigungen auf BeGeistert zu vernehmen, so musste man sich diesmal umsonst mental darauf vorbereiten, die "Hammeranwendung" zu sehen.
Warum ist das so? Diese Frage stelle ich mir selbst? BeGeistert ist das EINZIGE BeOS-Event auf unserem gesamten Globus. Es sollte eigentlich die Pflicht der einzelnen Entwickler sein, dort Ihre neuen Produkte vor zu stellen. Hier stellt mir doch ernsthaft die Frage, warum das BeOS langsam aber sicher "den Bach" runter geht, warum die Entwickler die Weiterentwicklung Ihrer Software stoppen. Es ist leicht, dies auf Be, INC zu schieben! Man könnte an dieser Stelle tatsächlich die hypothetische Frage stellen: "Wer war zuerst da, das Huhn oder das Ei?
Warum stoppen Entwickler Ihre Aktivitäten? Warum stoppt Be die Entwicklung des BeOS? Die Frage ist leicht beantwortet: Entwickler sehen keine nennenswerten Aktivitäten seitens Be, INC. Be, INC sieht kaum nennenswerte Aktivitäten seitens der Entwickler! Hier beißt sich doch tatsächlich die Katze in den Schwanz. Aber das ist ja nicht Kern dieses Artikels.
Charlie Clark, Eric Tigemann, Marcus Maier, und "Scholly", das sind die Hauptpersonen des BeGeistert-Treffen. Sie organisieren alles und halten auch alles am Leben (Sollte hier Jemand ungenannt sein, so liegt das an meiner Unwissenheit). Sie stecken so viel Energie in dieses Event und bekommen sein solch mageres Feedback!
Neuigkeiten
Trotz er sehr mageren Neuigkeiten gab es einiges interessantes zu sehen. Zu nächst einmal einiges an Neuigkeiten:
- Charlie hat unter Python beeindruckend gezeigt, wie man Serienbriefe, Adressen, Lieferscheine, Rechnungen, eMails... zu einem kompletten System zusammenführen kann. Einmal eine Tabelle mit x-1000 Datenzeilen angelegt liest dieses Tool Zelle für Zelle aus und verarbeitet diese nach allen nur erdenklichen Wünschen, zu Massenrechnungen, Serienbriefen...
- Marcus Overhagen hat seinen CDManager in der Version 0.82 vorgestellt. Nachts zuvor hat er noch fieberhaft an etlichen BugFixes gearbeitet. Nun ist es auch unter BeOS kaum noch ein Aufwand unter einer GUI eine Audio-CD anzulegen.
- Aus Holland wurde ein FileManager der Extraklasse vorgestellt. Einen Server, an den x-PC`s angeschlossen sind, kann dank dieses hocheffizienten Tools ein FileManagement aufbauen, dass seines Gleichen sucht.
- Stephan Aßmus hat seinen eXposer vorgestellt- Mit dieser Software hatte man ja schon ordentlich Aufsehen erregt, als Guano Apes Ihr letztes Musik-Video damit erstellt haben und der eXposer auch im Hintergrund zu sehen war.
Workshops
Aber Neuvorstellungen sind ncht der einzige Grund, warum es sich lohnt, auf BeGeistert zu gehen. Man kann wirklich einiges lernen und die Erfahrung hat gezeigt, dass Jeder der dort war, immer wieder etwas neues erfahren hat und dies mit nach Hause nahm, um seine Arbeit noch effizienter zu gestalten.
- Da war z.B. Marcus Maier, der Becasso und Gobe zeigte. Selbst eingefleischte Anwender konnten nicht glauben, dass Sie doch noch einiges mit Gobe mehr machen können als Sie es bisher schon taten.
Becasso war ein echtes Sahnestück des Workshops. Zeichnen einmal anders, so hätte man das Motto nennen können. - Nicolas zeigte seinen A14. Ein Soundtool, dass zwar schwer zu bedienen ist, aber das, was Filter betrifft, selbst in der Windowswelt seinen Konkurrenten sucht. Mehr als 200!!! Filter kommen zum Einsatz. Und alle sind auf analoger Basis aufgebaut. Der Klang ist bestechend. Jeder professionelle Musiker wird sich so ein Tool schon lange gewünscht haben.
- Musik machen mit BeOS, das war das Motto des etwas komplexeren Workshops. Die User sollten erste Einmal aufgezeigt bekommen, dass BeOS mit eigenen Bordmitteln schon fast eine komplette Soundmaschine zur Verfügung stellt. Außerdem wurden die einzelnen verfügbaren Programme vorgestellt und auf die Grundlagen eingegangen. Der Workshop war sehr stark besucht.
- C++ Programmierung: Für alle, die sich schon immer einmal den Traum der eigenen Software erfüllen wollten, war der Workshop von Stephan Aßmus geeignet. Er zeigte an seiner Maschine, wie man Schritt für Schritt ein C++ Programm aufbaut. Vom Konzept bis zur ersten Anwendung durfte der interessierte Zuschauer die Erfahrungen übernehmen.
- Terminal ?!: Oft schon wurde gefragt, für was denn das Terminal eigentlich gut sei. Michael Pieper versuchte (teilweise auch mit sichtbaren Erfolg ;-) ) den interessierten Zuschauern zu zeigen, welch ein mächtiges Werkzeug sich überhaupt hinter dem Terminal versteckt.
Sollte ich Jemanden vergessen haben, so bitte ich, dies zu entschuldigen. Für mich war BeGeistert 006 wieder einmal der Beweis dafür, das BeOS das für mich mit Abstand beste OS, welches die letzten 30 Jahre hervorgebracht wurde, ist. Und das die BeOS Gemeinde ein "Haufen" verrückter User ist, die es wert sind, ein Wochenende genervt und motiviert zu werden ;-).
Laßt es Euch nicht entgehen, diese Atmosphäre selbst auf BeGeistert 007 im Oktober am eigenen Leib zu verspüren.
Bis zur nächsten BeGeistert
Referenz: 21–22 April 2001 Artikel aus der InsideBeOS, mit freundlicher Genehmigung durch Bernd Thorsten Korz (Herausgeber)
Bereitgestellt durch BeSly, der Haiku, BeOS und Zeta Wissensbasis.